Sagenhafter Ausblick

Chris Stangl stellt Videobeweis für K2-Gipfelsieg ins Netz

Österreich
09.08.2012 14:52
Das dürfte jetzt wohl die allerletzten Zweifler verstummen lassen: Christian Stangl hat am Donnerstag ein Video auf YouTube gestellt, das den 46-jährigen Extremsportler auf dem Gipfel des berüchtigten K2 zeigt. Ein sagenhafter Ausblick, den der Steirer wohl doppelt und dreifach genossen hat - dennoch: "Dieser Gipfel ist kein Platz zum Leben", meint der erleichterte Heimkehrer.

Nach dem Leider-doch-nicht-Gipfelsieg des 46-Jährigen auf dem höchsten Berg im Karakorum im Jahr 2010 hatte sich Stangl Spott und Hohn ergeben müssen und war seither als Lügner abgestempelt gewesen. Er hatte auch zugegeben, die Besteigung des Gipfels vorgetäuscht zu haben.

Stangl ließ aber nicht locker und wagte - wohl motivierter denn je - einen neuen Anlauf, der am 31. Juli von Erfolg gekrönt wurde (siehe auch Story in der Infobox). Im Video dreht der schnaufende Extrembergsteiger nun bei prächtigen Wetterverhältnissen auf gut 8.600 Metern Seehöhe eine 360-Grad-Kamerarunde und richtet das Objektiv auch auf sich selbst.

"Drei technische Beweise und ein Zeuge"
Dass die Besteigung jetzt noch ernsthaft angezweifelt werden könnte, kann sich Stangl "überhaupt nicht" vorstellen. Er habe ja drei Beweise technischer Natur vorzuweisen: neben dem Video auch einen Spot-Messenger, der alle zehn Minuten ein Signal sendet und den Standpunkt angibt, sowie einen GPS-Track, der den Weg elektronisch aufzeichnet. Außerdem habe er "Oscar Cadiach kurz vor dem Gipfelsieg überholt".

"Es war ein Kampf, ich war sauschlecht akklimatisiert. Aber so ein Wetterfenster kommt nicht oft", ließ Stangl am Donnerstag zu Hause in der Obersteiermark seine Tour Revue passieren. Mit ein paar Walnüssen und zwei Litern Flüssigkeit habe er am 31. Juli kurz nach 16 Uhr den Gipfel erklommen. "Für mich war es ernüchternd. Ich habe gewusst, ich muss Beweise sichern, ein Video und Fotos machen, das Signal absetzen und wieder vom Berg runter." Ungefähr 15 Minuten sei er oben geblieben. "Man muss dort schnell wieder weg, das ist kein Platz zum Leben."

Erholung im Gesäuse
Das Thema "Stangl und K2" sollte sich damit erledigt haben. Für sein Projekt "Triple Seven Summits" - die Besteigung der drei höchsten Gipfel aller sieben Kontinente, die bislang noch keinem Sportler gelungen ist - fehlt ihm jetzt nur mehr der 5.193 Meter hohe Gora Shkhara im Kaukasus. Geplant ist dieser Aufstieg "eigentlich noch im September, aber ich bin am Überlegen, wann ich ihn wirklich mache, spätestens allerdings im Frühjahr 2013". Bis dahin will er daheim im Gesäuse gemütlich bergsteigen.

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