Nach Blutbad

Sheiks statt Sikhs: Romney tritt erneut ins Fettnäpfchen

Ausland
08.08.2012 20:17
Die Fettnäpfchen-Serie des designierten republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten Mitt Romney will auch nach seiner Rückkehr von einer "Profilierungsreise" im Ausland nicht abreißen: Ausgerechnet in einer Beileidsbekundung nach dem Blutbad in einem Sikh-Tempel mit sieben Toten hat der Ex-Gouverneur von Massachusetts das Wort "Sikh" mit "Sheik" (Scheich) verwechselt.

Jerusalem als "Hauptstadt Israels". Rassistische Vergleiche von Palästinensern mit Israelis (siehe Infobox). Und jetzt Sheiks statt Sikhs: Nach Angaben der Tageszeitung "Washington Post" hatte Romney am Dienstag zunächst bei einem Wahlkampfauftritt im US-Bundesstaat Illinois korrekt über die Sikh-Religion gesprochen. Nur Stunden später verhaspelte er sich bei einer Spendengala im benachbarten Bundesstaat Iowa gleich zweimal und sprach im Zusammenhang mit dem Blutbad in Wisconsin von einem "Sheik"-Tempel und dem "Sheik"-Volk.

Mit Blick auf eine Schweigeminute bei der vorangegangenen Wahlkampfveranstaltung sagte Romney demnach: "Wir hatten eine Schweigeminute zu Ehren der Menschen, die ihr Leben in diesem Sheik-Tempel verloren haben." Er fuhr dann fort, das Blutbad mit insgesamt sieben Todesopfern sei aus vielen Gründen eine Tragödie gewesen. "Darunter ist die Tatsache, dass das Sheik-Volk zu den friedlichsten und liebevollsten Menschen gehört, die man sich vorstellen kann."

Sprecher um Schadensbegrenzung bemüht
Romneys leidgeprüfter Sprecher Rick Gorka war daraufhin um Schadensbegrenzung bemüht. Er begründete den Versprecher gegenüber der Zeitung damit, dass die beiden Worte im Englischen ähnlich ausgesprochen werden. Gorka wies zudem daraufhin, dass dem Präsidentschaftskandidaten der Fehler am Ende eines langen Wahlwerbe-Tages unterlaufen sei. Romney habe sicherlich nicht die Mitglieder der Sikh-Religion beleidigen wollen, betonte der Sprecher.

Einfluss auf die Spendierfreudigkeit der Gala-Gäste hatte der Patzer jedenfalls nicht: Romney lukrierte laut "Washington Post" rund zwei Millionen Dollar für seine Kampagne.

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