Neue Munition

Apple und Google bieten für Kodak-Patente

Elektronik
07.08.2012 09:53
Bei der für den insolventen Fotopionier Kodak überlebenswichtigen Patentauktion sind Apple und Google laut einem Zeitungsbericht nur mit niedrigen Geboten ins Rennen gegangen. Die ersten Vorschläge lägen bei 150 bis 250 Millionen Dollar (121,2 bis 202 Millionen Euro), schrieb das "Wall Street Journal" am Dienstag unter Berufung auf informierte Personen. Kodak hatte den Wert des Pakets aus rund 1.100 Patenten zuvor auf bis zu 2,6 Milliarden Dollar geschätzt.

Dagegen meinten die Bieter, am Ende kaum mehr als 600 Millionen Dollar bezahlen zu müssen, hieß es im "Wall Street Journal". Die Äußerungen könnten aber auch zur Auktionstaktik gehören: Apple und Google stehen in dem erbitterten Patentkrieg der Mobilfunk-Branche auf unterschiedlichen Seiten, die Kodak-Patente könnten hierfür neue Munition liefern - schließlich ist jedes Smartphone heute auch eine Digitalkamera. Daher wird allgemein mit einem heftigen Bieterwettstreit gerechnet.

Nach bisherigen Medienberichten führt Google in der am Mittwoch beginnenden Auktion eine Koalition des Android-Lagers mit Samsung, HTC und LG Electronics an. Apple habe sich mit Microsoft zusammengetan. Im vergangenen Jahr hatten sich Apple und Microsoft in einer Versteigerung die Patente des insolventen Netzwerk-Ausrüsters Nortel für 4,5 Milliarden Dollar gesichert. Den Anfang in der Auktion hatte Google mit einem Startgebot von 900 Millionen Dollar gemacht.

Versteigerung hinter verschlossenen Türen
Die 1.100 Kodak-Patente sind für die Auktion nach vorherigen Berichten in zwei Gruppen aufgeteilt worden. Bei den einen geht es um Aufnahme und Bearbeitung von Bildern. Bei der anderen vor allem um das Speichern und Auswerten. Offizielle Angaben zur Versteigerung gibt es kaum, weil das Insolvenzgericht die Auktion hinter verschlossenen Türen durchführen will.

Neustart als Druckerspezialist erhofft
Kodak hatte Ende des 19. Jahrhunderts der Fotofilm erfunden und auch die Anfänge der digitalen Fotografie mitgeprägt. Mit dem Wandel der klassischen Fotografie zu digitalen Bildern kam der einstige Marktführer aber nicht zurecht. Der US-Konzern versucht seit geraumer Zeit, sich als Druckerspezialist neu zu erfinden - die hohen Verluste zwangen das Unternehmen jedoch in die Insolvenz, bevor der Wandel abgeschlossen werden konnte.

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