Trotz Doppelpacks

Derby-Matchwinner Kienast verspürt keine Genugtuung

Sport
06.08.2012 11:39
Von einem Gefühl der Genugtuung wollte Roman Kienast nach dem 3:0-Sieg seiner Austria im 302. Wiener Derby gegen Rapid nicht sprechen. Dabei hätte der frühere Grün-Weiße am Sonntag sogar allen Grund zur Schadenfreude gehabt, schließlich musste er im Hanappi-Stadion lautstarke Schmährufe über sich ergehen lassen, ehe er mit zwei Toren und einem Assist zum Matchwinner für die "Veilchen" avancierte.

"Aber dieser Sieg ist ein Verdienst der Mannschaft. Ich bin froh, dass wir gewonnen haben und ich einen Teil dazu beigetragen habe", betonte Kienast in aller Bescheidenheit. Die Sprechchöre gegen seine Person blendete der Stürmer aus. "Sicher bekommt man das am Rande mit, doch ich habe mich voll aufs Spiel konzentriert", sagte der 28-Jährige, der sein erstes Spiel in dieser Saison von Beginn an absolvierte.

Nach einer Sprunggelenks-Operation Mitte Mai konnte Kienast die Vorbereitung nur eingeschränkt mitmachen, weshalb er nach wie vor mit körperlichen Defiziten zu kämpfen hat. "Man hat gesehen, dass mir noch ein bisschen der Saft für 90 Minuten fehlt. Am Schluss war ich schon ein bisschen schlaksig."

Zwei Tore, ein Assist
Zu diesem Zeitpunkt hatte der Wiener, der von 2002 bis 2006 bei Rapid unter Vertrag stand, die Partie gegen seinen Ex-Klub längst entschieden: mit zwei Treffern im Stile eines echten Goalgetters und - unter Zuhilfenahme der Hand - mit einem Assist für seinen Freund und Zimmerkollegen Tomas Simkovic. "Dass ich ihm das Tor aufgelegt habe, war das i-Tüpfelchen", freute sich Kienast und vermutete, seiner Mannschaft sei nun "der Knopf aufgegangen".

Ortlechner: "Jetzt beginnt System zu greifen"
Der starke Auftritt war laut Kienasts Kollegen Manuel Ortlechner nur die logische Weiterentwicklung nach der 0:1-Heimniederlage gegen Sturm Graz in der Vorwoche, als die Austria einen über weite Strecken gelungenen Auftritt ablieferte, allerdings zahlreiche Möglichkeiten ausließ. "Unsere Leistung gegen Sturm war schon ähnlich stark wie gegen Rapid, nur haben wir da zu viele Chancen vergeben. Jetzt beginnt das System zu greifen, aber das ist kein Grund zum Ausflippen", erklärte der Kapitän.

Der Innenverteidiger leitete den Erfolg ein, indem er sich gegen den indisponierten Stefan Kulovits im gegnerischen Strafraum durchsetzte und damit das 1:0 durch Kienast mustergültig vorbereitete. "Entscheidend war aber unser zweites Tor, dann konnte Rapid bei dieser Hitze nicht mehr zusetzen. Das hat man an der Körpersprache gesehen."

Stöger: "Waren das bessere Team"
Nach dem Spiel bildeten Ortlechner und seine Mitspieler mit den Trainern einen Jubelkreis, ehe sie sich von den Fans feiern ließen. Besondere Zuneigung wurde dabei Coach Peter Stöger zuteil, der die Austria zum dritten Derby-Sieg en suite im Hanappi-Stadion ohne Gegentor führte. "Gegen Sturm hatten wir noch Pech, diesmal ist es besser gelaufen. Wir waren über 90 Minuten das bessere Team", erklärte der 46-Jährige.

Das Gefühl eines klaren Sieges mit der Austria im Hanappi-Stadion durfte der Coach schon als Spieler auskosten. Am 11. August 1993 war Stöger beim 3:0 im Westen Wiens mit von der Partie, vier Monate zuvor erzielte er beim 5:1 in der Rapid-Heimstätte sogar zwei Tore. In diesen Partien spielte Rapid-Trainer Peter Schöttel aufseiten der Verlierer.

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(Bild: KMM)



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