Nach Teddy-Invasion

Weißrussland weist schwedischen Botschafter aus

Ausland
03.08.2012 16:43
Die Teddy-Invasion in Weißrussland (Bild) hat jetzt auch ein diplomatisches Nachspiel: Das Regime des Präsidenten Alexander Lukaschenko wies den schwedischen Botschafter wegen seiner Kontakte zu Oppositionellen aus. Das gab Schwedens Außenminister Carl Bildt am Freitag in einer Twitter-Mitteilung an. "Das Lukaschenko-Regime hat damit sein wahres Gesicht gezeigt", schrieb er weiter.

Im schwedischen Rundfunksender SR kündigte Bildt kurz darauf an, dass seine Regierung im Gegenzug den neuen weißrussischen Botschafter als "unerwünscht" in Stockholm einstufe. Außerdem seien zwei weißrussische Diplomaten aufgefordert worden, das skandinavische Land zu verlassen.

"Lächerlich und grundlos"
Die Anschuldigungen gegen Stefan Eriksson, den eigenen Vertreter in Minsk, nannte Bildt "lächerlich und grundlos". Es sei für jeden Diplomaten selbstverständlich, Kontakt mit der Opposition im jeweiligen Land zur halten. Im Grunde genommen richte sich der Schritt der Regierung Lukaschenkos gegen das Engagement Schwedens für Demokratie und Menschenrechte in Weißrussland, sagte Bildt.

Das weißrussische Außenministerium erklärte, Erikssons jahrelange Arbeit in Minsk habe "nicht der Festigung der Beziehungen zwischen Weißrussland und Schweden, sondern deren Zerstörung gedient". Der Botschafter sei aber nicht ausgewiesen worden. Vielmehr habe Weißrussland beschlossen, seine "Akkreditierung nicht zu verlängern".

Teddybären sorgten für Köpferollen
Auslöser der diplomatischen Krise war eine Aktion der schwedischen Werbefirma Studio Total. Dabei waren Teddybären mit Protestbotschaften aus der Luft abgeworfenen worden (siehe Infobox). Zunächst hatten die weißrussischen Behörden den Vorfall vom 4. Juli bestritten, dann aber dennoch Ermittlungen eingeleitet.

Zwei Menschen wurden daraufhin inhaftiert. Der weißrussische Luftwaffenchef und der oberste Grenzhüter des Landes wurden später von Lukaschenko entlassen, weil sie die Aktion nicht verhindert hatten. Fünf weitere ranghohe Vertreter der weißrussischen Führung wurden verwarnt, unter ihnen Verteidigungsminister Juri Shadobin.

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