Olympia-Pleite

ÖOC-Präsident Stoss stellt sich gegen Darabos

Sport
03.08.2012 15:35
Die Führungsspitze des ÖOC mit Präsident Karl Stoss und Generalsekretär Peter Mennel hat am Freitag bei den Spielen in London eine Halbzeitbilanz gezogen. An den ersten sechs Wettkampftagen hatte es für das ÖOC-Team noch keinen Medaillengewinn gegeben. Das hatte Kritik von Sportminister Norbert Darabos zur Folge, der die ÖOC-Athleten als "Olympiatouristen" abkanzelte. Stoss nahm deshalb die Sportler in Schutz und meinte: "Auch die Spitze des ÖOC hätte sich gewünscht, dass wir schon zählbare Ergebnisse haben, aber abgerechnet wird nach dem Schlusspfiff am 12. August."

Der Vorarlberger wies darauf hin, dass es wenig sinnvoll sei, Unruhe zu stiften. Man solle jungen Sportlern die Chance geben und sie nicht verunglimpfen. "Mitten in den Spielen eine Strukturdiskussion zu machen, finde ich kontraproduktiv. Das können wir in Ruhe tun, wenn die Analysen abgeschlossen sind. Dann ist Zeit, das in den Gremien zu diskutieren und Lösungen aufzuzeigen", sagte Stoss.

Der ÖOC-Präsident habe auch bereits mit Darabos telefoniert, dieser habe auch gesagt, dass das ÖOC einen "sehr, sehr guten Job" mache. "Die 'Olympiatouristen' lasse ich aber nicht gelten", so Stoss.

Mennel kündigt Änderungen an
Mennel kündigte an, dass die Olympia-Zentren in der Betreuung der Sportler künftig stärker miteinbezogen würden, auch im Trainerbereich werde es Änderungen geben. "Wir sind zwei Jahre im Amt", nahm er auf die aktuelle ÖOC-Führungsspitze Bezug. "Wir haben schon wesentlich mehr in Bewegung gesetzt, als vorher passiert ist. Wir werden dieses Rad auch weiterdrehen."

Kritik von Sportminister Darabos
Sportminister Darabos hatte sich zuletzt unzufrieden über die Leistung unserer Olympioniken gezeigt: "Insgesamt bin ich schon etwas ernüchtert und auch enttäuscht. Nur zu Olympia zu fahren und die gute Atmosphäre zu genießen, das ist zu wenig. Olympiatourismus, das ist nicht das Ziel. Es ist schon das Ziel, auch Medaillen nach Österreich heimzubringen."

Grundlegende Reform der Sportförderung
Es gebe in London zwar noch weitere Medaillenchancen, ungeachtet dessen müsse künftig aber die Sportförderung grundlegend reformiert werden. Darabos will für künftige Olympiaerfolge gewisse Sportarten, "wo man Erfolge einfahren möchte, wo man auch langfristig planen kann", gezielter und großzügiger fördern. Welche Sportarten gemeint sind, wollte er nicht verraten. "Die müssen definiert werden, da möchte ich aus London keine Empfehlungen abgeben."

1964 gab's schon einmal eine Nullnummer
Fakt ist, dass es durchaus möglich ist, dass Österreich zum zweiten Mal nach Tokio 1964 bei Sommerspielen nicht über eine Nullnummer hinauskommt. Stoss: "Vonseiten des ÖOC haben wir unsere Hausaufgaben gemacht. Wir haben alles unternommen, damit sich die Athleten auf den Sport konzentrieren können. Wir müssen uns, was die Vorbereitung betrifft, international nicht verstecken." Das Feedback der Athleten sei jedenfalls "ausgezeichnet".

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(Bild: KMM)



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