"Krone"-Interview
Rogan: "Habe mich schon oft deppert ausgedrückt"
"Krone": Markus, wie geht's dir einen Tag nach deiner bitteren Disqualifikation im Semifinale?
Markus Rogan: Ich bin nur traurig. Tieftraurig, dass ein Schiedsrichter meine Karriere beendet hat. Ich bin im Leben 45.000 Kilometer geschwommen. Es hätten mit dem Finale lieber noch 200 Meter mehr sein sollen.
"Krone": Was wäre da für dich möglich gewesen?
Rogan: Ich war in der Höchstform meines Lebens. Die Chance auf eine Medaille war sicher da!
"Krone": Konntest du überhaupt schlafen?
Rogan: Ich habe lange Zeit kein Auge zugetan, ich bin dann nur irgendwann weggedöst.
"Krone": War im Nachhinein deine Disqualifikation korrekt?
Rogan: Ich kann die wirklich nicht verstehen. Ich habe ausgerechnet mit diesem Referee die Wende Tausende Mal geübt. Ich bin in den letzten drei Jahren immer gegen 6 Uhr aufgestanden – auch um diese Wende zu üben.
"Krone": Deine Karriere ist vorbei. Warum noch der Start bei den Titelkämpfen nächste Woche in Innsbruck?
Rogan: Das mache ich wegen der Förderungen – und um jenen Freunden in Österreich zu danken, die immer zu mir gehalten haben. Dann fliege ich aber wieder zur Schlussfeier nach London zurück.
"Krone": Ist auch deine Freundin Leanne in London?
Rogan: Das Private lassen wir bitte ruhen. Ich bin schließlich auch ganz ein Privatmann.
"Krone": Und deine Pläne im Herbst?
Rogan: Mein Mietvertrag in Los Angeles läuft am 31. August aus. Ich muss erst einmal diese Disqualifikation wegstecken, das geht halt nicht so schnell. Dann verrate ich die Pläne.
"Krone": Was waren die Höhepunkte in deiner Karriere?
Rogan: Das größte Highlight war vor vier Tagen – das Tragen der österreichischen Fahne bei der Eröffnungsfeier.
"Krone": Und rein sportlich?
Rogan: Die beiden Silbermedaillen bei Olympia 2004 in Athen, die beiden Weltrekorde und das WM-Gold. Einmal in der Weltspitze ganz vorne gewesen zu sein – das war schon geil!
"Krone": Und die Tiefschläge?
Rogan: Na ja, die Disco-Affäre in Ostia.
"Krone": Und manche deiner Interviews waren eher schadend.
Rogan: Ich habe mich schon oft deppert ausgedrückt.
"Krone": Erinnerst du dich an deine Anfänge der Karriere?
Rogan: Als ich drei, vier Jahre alt war, war ich mit meinem Stiefvater in einem Pool eines Krankenhauses schwimmen. Es ging gleich gut.
"Krone": Mit sechs Jahren kamst du in einen Verein. Hat sich alles gelohnt?
Rogan: Ja, es war eine wunderschöne Zeit, für die ich sehr dankbar bin.
"Krone": Manche wollen dir eine Verlängerung der Karriere einreden.
Rogan: In vier Jahren kann ich in Rio nicht noch mal in eine solche Form kommen.
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