Generäle gefeuert

Teddy-Invasion in Weißrussland sorgt für Köpferollen

Ausland
02.08.2012 11:32
In Weißrussland sorgt derzeit eine ungewöhnliche Protestaktion für Aufregung. Im Internet kursieren Videos von einem Kleinflugzeug, das Weißrussland überfliegt und dann Teddybären mit kleinen Fallschirmen abwirft, die Protestlosungen beispielsweise zur Lage der Menschenrechte in der ehemaligen Sowjetrepublik tragen. Nun feuerte Staatschef Alexander Lukaschenko deswegen sogar den Chef der Luftwaffe und einen weiteren General.

Wie das Präsidentenbüro in Minsk mitteilte, wurden der Luftwaffengeneral Dmitri Pachmelkin und der General Igor Raschkowski - oberster Grenzhüter des Landes - wegen Pflichtvernachlässigung ihrer Posten enthoben. Fünf weitere ranghohe Vertreter der weißrussischen Führung wurden verwarnt, unter ihnen Verteidigungsminister Juri Shadobin.

Organisiert wurde die Aktion von der schwedischen Werbefirma Studio Total, die erklärte, sie wolle mit der Invasion der Teddybären die oppositionelle Nachrichtenwebsite Charter97 unterstützen.

Initiator Per Cromwell, sein Cousin Tomas Mazetti und seine Kollegin Hannah Frey waren überrascht, wie einfach sie in den weißrussischen Luftraum fliegen konnten. "Wir hatten eigentlich erwartet, dass unser Flugzeug zur Landung gezwungen wird", sagte Cromwell gegenüber der "New York Times".

Rund tausend Teddys abgeworfen
In einem von Per Cromwell veröffentlichten YouTube-Clip ist zu sehen, wie das Kleinflugzeug eine weißrussische Ortschaft überfliegt, bevor es die Vororte von Minsk erreicht. Rund tausend Teddybären seien während des Fluges abgeworfen worden, heißt es von den Organisatoren.

Die kleinen Kuscheltiere halten Mini-Plakate hoch, auf denen unter anderem "Wir unterstützen Weißrusslands Kampf für Rede- und Pressefreiheit!" zu lesen ist. Um diese und andere Grundrechte ist es unter Staatschef Lukaschenko nämlich nicht allzu gut bestellt.

Zwei Helfer inhaftiert
Zunächst hatten die weißrussischen Behörden die Aktion vom 4. Juli bestritten, dann aber Ermittlungen eingeleitet. Wegen des Vorfalls wurden zwei Menschen inhaftiert: der Student Anton Surjapin und der Makler Sergej Bascharimow. Bascharimow hatte Cromwell für seinen Aufenthalt in Minsk ein Apartement vermietet. Surjapin war der Erste, der Fotos von der Aktion via Weblog verbreitet hatte.

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