WM-Überbleibsel
Streit um Kapstadts Stadion: Abriss oder Armenwohnungen?
Entweder attraktive WM-Spiele in einem neuen Stadion - oder aber höchstens ein paar Gruppenspiele in modernisierten Stadien in den Arbeitervierteln Athlone oder Newlands, sollen die Bedingungen der FIFA gelautet haben. "Sie wollten ein Halbfinalspiel in Kapstadt haben, aber weder Newlands noch Athlone genügten den Anforderungen für ein Spiel auf dieser Ebene", so die FIFA.
Nun muss Kapstadt aber mit jährlich rund 4,48 Millionen Euro an Instandhaltungskosten fertigwerden, nimmt aber nur etwa ein Viertel dieser Summe ein. Im Stadion finden zwar Spiele von Ajax Cape Town statt, doch deren Fans füllen kaum das imposante Rund mit den 55.000 Plätzen. Nur selten - wie bei Konzerten der Popbands U2 und Coldplay - strömen Zehntausende in die Arena.
Billigwohnungen statt Abriss?
Die Stadt möchte nun Restaurants, Bars, Tagungsräume und Büros im Stadion ansiedeln. Allerdings gibt es Zweifel, ob man dafür genug Interessenten finde. Manche plädieren nun, das Stadion abzureißen. Gegen solche Pläne wehren sich am Kap aber viele. "Das wäre ein Alptraum, welch eine Verschwendung", meinte der Industrie- und Handelskammer-Chef der Provinz Westkap, Michael Bagraim. Nun präsentierte der Gewerkschaftsverband Cosatu ein originelles Konzept: Das Green Point Stadion soll zu Billigunterkünften für Arme umgebaut werden.
Die Rasenfläche könnte als Gemeinschaftsgarten mit Spielplätzen, Parkbänken und Grill-Ständen genutzt werden. Der Plan ist revolutionär. Denn in der Nachbarschaft der Arena befinden sich vor allem teure Appartements und Hotels sowie viele Restaurants und Bars - im Wesentlichen ein rein "weißes" Viertel. Cosatu will genau diese Strukturen aufbrechen. "Das ist eine gute Gelegenheit für die Gründung einer afrikanischen Stadt, denn bisher ist Kapstadt so weiß wie während der Apartheid-Zeit", sagte ein Sprecher.
Sportwetten

Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).