Europa-League-Quali

Ried besiegt Legia, Niederlagen für Rapid und Admira

Sport
02.08.2012 22:55
So erfreulich der Europacup-Abend am Donnerstag aus österreichischer Sicht mit dem 2:1-Heimsieg Rieds in der dritten Runde der Europa-League-Qualifikation gegen Legia Warschau begonnen hatte, so schlecht hat er geendet: Rekordmeister Rapid unterlag in einer kuriosen Partie Vojvodina in Novi Sad 1:2, Steffen Hofmann vergab dabei einen Elfmeter. Und die Admira musste sich vor eigenem Publikum Sparta Prag mit 0:2 geschlagen geben.

Vojvodina Novi Sad - Rapid 2:1
Die Gastgeber aus Serbien starteten angriffslustig in die Partie, Rapid leistete sich hingegen zahlreiche Fehler im Spielaufbau. Mario Sonnleitner entschärfte einen gefährlichen Querpass von Almami Moreira (3.), ein Schuss von Oumarou streifte hauchdünn am Rapid-Tor vorbei (5.). Die Wiener überstanden die heikle Anfangsphase unbeschadet und machten sich selbst durch einen Freistoß von Hofmann erstmals bemerkbar (18.).

Der Kapitän sorgte damit für die Initialzündung, Hofmann und seine Kollegen wurden immer ballsicherer und selbstbewusster. Nach rund einer halben Stunde hatten die Rapidler ihre gefährlichste Phase. Zunächst leistete sich Novi-Sad-Tormann Nemanja Supic einen schweren Schnitzer, den Guido Burgstaller allerdings nicht ausnutzen konnte. Burgstaller schupfte den Ball überhastet an der linken Stange des leeren Tores vorbei (32.). Nur wenige Sekunden später zog Hofmann aus 20 Metern wuchtig ab, der Ball landete an der Unterkante der Latte, fand jedoch von dort nicht den Weg ins Tor (33.).

Nach der Pause übernahm allerdings Novi Sad recht deutlich das Kommando. Rapid-Tormann Königshofer hatte bei einem Schuss von Oumarou Probleme (54.), nach angeblichem Hands von Markus Katzer reklamierten die knapp 10.000 Fans der Hausherren vergeblich Elfmeter (60.). Novi Sad legte einen Hechtkopfball von Stevanovic (61.) und einen Moreira-Schuss nach (70.).

Der Führungstreffer kam dann nicht ganz überraschend, die Rapid-Hintermannschaft half dabei allerdings tatkräftig mit. Nach Kopfball von Stevanovic spazierte Oumarou zwischen den Rapid-Innenverteidigern Sonnleitner und Sascha Pichler durch, und der Stürmer aus Kamerun schoss eiskalt zum 1:0 ein (75.). Die Riesenchance auf den Ausgleich fanden die Gäste in der 82. Minute vor. Nach Trikotziehen von Dorde Jokic gegen Terrence Boyd entschied der polnische Referee auf Elfmeter, Hofmann schoss den Strafstoß aber an die rechte Stange. Bei korrekter Regelauslegung hätte der Elfer wiederholt werden müssen, da gleich mehrere serbische Spieler vorzeitig in den Strafraum gelaufen waren.

In der Nachspielzeit leistete sich Königshofer einen höchst kuriosen Aussetzer. Der Rapid-Goalie glaubte, einen Schiripfiff gehört zu haben und schupfte den Ball einige Meter nach vorne, um einen Freistoß zu spielen. Bojovic zeigte sich hellwach und knallte den geschenkten Ball aus kurzer Distanz zum 2:0 ins Tor (94.). Den Rapidlern gelang aber noch ein versöhnliches Ende: Nach Freistoß von rechts wurde der Ball von Alar zum 1:2 ins Tor abgefälscht (96.).

Admira - Sparta Prag 0:2
Die Admiraner waren nach dem Aufstieg im Europacup gegen Schalgiris Vilnius sowie dem 2:1-Erfolg gegen Wacker Innsbruck in der Meisterschaft mit viel Selbstvertrauen ausgestattet und starteten auch dementsprechend. Sparta-Goalie Vaclik rettete im Duell mit Ouedraogo zur Ecke (2.), zudem schoss Sabitzer aus aussichtsreicher Position hauchdünn am langen Eck vorbei (5.). Die Niederösterreicher hatten die Partie im Griff, blieben aber im Abschluss weiterhin glücklos. Ein Jezek-Abschluss ging genauso drüber (21.) wie ein Ouedraogo-Seitfallzieher nach Sabitzer-Flanke (25.).

Mit Fortdauer der ersten Hälfte fanden die Gäste aber besser ins Spiel und gingen dank der Mithilfe der Südstädter auch in Führung. Eine Vidlicka-Flanke beförderte der von Husbauer bedrängte Mevoungou ins eigene Tor (29.). Der Admira-Motor kam dadurch ordentlich ins Stottern, was sich auch nach der Pause vorerst nicht wirklich änderte. Tischler konnte einen Husbauer-Weitschuss noch abwehren, gegen einen Kweuke-Kopfball aus fünf Metern war der Admira-Tormann aber machtlos (58.). Krejci hatte Admira-Kapitän Windbichler auf der Seite ausgespielt und den Sparta-Stürmer ideal bedient.

Die Niederösterreicher waren gezwungen, mehr nach vorne zu spielen, es fehlten ihnen aber die nötigen Mittel. Mehr als ein harmloser Hosiner-Weitschuss, mit dem Vaclik keine Mühe hatte, war nicht zu sehen (67.). Erst in der Schlussphase bäumten sich die Südstädter noch einmal auf. Der eingewechselte Hosiner scheiterte allerdings gleich zweimal (88., 90.) am starken Sparta-Schlussmann.

Ried - Legia Warschau 2:1
Für die SV Ried ist der Einzug ins Play-off der Europa League weiter realistisch. Die Innviertler feierten gegen Legia Warschau einen verdienten 2:1-Erfolg. Der rechtzeitig fit gewordene Rene Gartler (52.) und Anel Hadzic (62./Handselfmeter) sorgten vor 4.200 Zuschauern in der Keine-Sorgen-Arena für die Entscheidung. In Überzahl mussten die Rieder allerdings noch den bitteren Anschlusstreffer durch Danijel Ljuboja (85.) hinnehmen.

Nach einer schwachen ersten Hälfte trauten sich die Oberösterreicher nach der Pause mehr zu und wurden auch mit dem Doppelschlag belohnt. Die Rieder blieben damit auch im neunten Europacup-Heimspiel der Vereinsgeschichte ungeschlagen (5 Siege, 4 Remis) und haben nun im Rückspiel am 9. August (19 Uhr) in der Warschauer Pepsi-Arena eine gute Chance, wie schon in der vergangenen Saison den Aufstieg ins Play-off zu schaffen. Der von rund 600 Fans angefeuerte polnische Cupsieger, der ab der 61. Minute nach der Gelb-Roten Karte für Wawrzyniak in Unterzahl agieren musste, blieb vieles schuldig, darf dank des Auswärtstores aber doch noch immer mit dem Aufstieg rechnen.

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(Bild: KMM)



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