Für ihr Experiment in der Forschungsstation Tangkoko versteckten sich Wissenschaftler mit einem lebensgroßen Modell eines Python hinter Bäumen und zeigten es dann verschiedenen Schopfmakaken. Kollegen zeichneten dann die sogenannten Rekrutierungsrufe auf, die die Makaken ausstießen, wenn sie die Schlange entdeckten.
Die Rufe spielten die Forscher verschiedenen Affen vor - mal war es der Ruf eines befreundeten Gruppenmitgliedes, mal der eines Artgenossen, zu dem der Zuhörer keine enge Verbindung hatte. Mit Videokameras zeichneten sie dann auf, wie die Schopfmakaken auf die Rufe reagierten. Je näher die Affen einander standen, desto schneller waren sie bereit, den Feind gemeinsam in die Flucht zu schlagen, stellten die Wissenschaftler fest.
"Unsere Ergebnisse zeigen, dass enge soziale Bindungen, die über Verwandtschaft hinausgehen, schon weit vor der Menschwerdung eine zentrale Rolle spielten", erläuterte die Leiterin der Nachwuchsgruppe Sexuelle Selektion bei Primaten, Antje Engelhardt. "Der gemeinsamen Verteidigung gegen Raubfeinde scheint dabei eine große Bedeutung zuzukommen." Die Studie erlaube auch Rückschlüsse auf die Entwicklung von sozialen Beziehungen bei Menschen, folgern die Forscher. Die Studie ist im Fachjournal "Proceedings of the Royal Society B" erschienen.
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