Noch kann der kleine Bub nicht begreifen, was mit seinem geliebten Papa am Samstagabend geschehen ist. Denn der Waisenbub - er wird vermutlich bei einer seiner Tanten ein neues Zuhause finden - ist selbst schwer verletzt. Und doch gibt es in den Stunden der Trauer Hoffnungsstrahlen - denn Menschen aus ganz Österreich wollen Lukas beistehen. "Der Sturm der Hilfsbereitschaft ist mindestens ebenso stark wie jener des Schicksals, das über uns hinweggezogen ist", sagt Bürgermeister Alfred Bergner.
Binnen kürzester Zeit wurden Konten eingerichtet, um Lukas wenigstens finanziell abzusichern:
Auch Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll gab Soforthilfe für den Buben in Auftrag. Aus seinem Büro hieß es am Montag, das Kind werde finanzielle Unterstützung erhalten. Die "Katastrophenhilfe Österreichischer Frauen" mit Präsidentin Sissy Pröll will gar für zehn Jahre die Patenschaft übernehmen. Auch der NÖ-Löwenherzfonds von SPÖ-Landesvize Josef Leitner stellte 3.000 Euro zur Verfügung. Und da ist noch die Trafikanteninnung - Lukas' Papa war Trafikant -, die dem Buben von ganzem Herzen zur Seite steht.
Weiteres Todesopfer zu beklagen
Wie am Montagabend bekannt wurde, erlag ein weiterer Mann im Spital von Amstetten seinen Verletzungen, die er bei dem Ritterfest erlitten hatte. Dabei handelt es sich um einen 32-jährigen Mitveranstalter des Festes. Die traurige Bilanz des über Pöchlarn niedergegangenen Unwetters: zwei Todesopfer und elf teils Schwerverletzte.
Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung
Die Staatsanwaltschaft St. Pölten ermittelt nun wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung, wie am Dienstag bekannt gegeben wurde. Die Ermittlungen richten sich gegen zwei Personen, die als Ansprechpartner bzw. als Verantwortliche der Veranstaltung aufscheinen, sagte die Leitende Staatsanwältin Michaela Schnell. Einvernahmen seien angeordnet.
Außerdem wurde ein Sachverständiger beauftragt, der die Beschaffenheit des Baumes prüfen soll, von dem abgerissene Äste auf Zelte gestürzt waren. Wie lange es dauern werde, bis ein Gutachten vorliegt, sei vorerst nicht absehbar, so Schnell. Möglicherweise werde auch zu klären sein, wie rasch die Unwetterfront am Samstagabend über Pöchlarn aufgezogen war. Daraus könnte sich die Frage ergeben, ob das Festgelände im Schlosspark rechtzeitig hätte geräumt werden können. Der Unglücksort, der Schlosspark in Pöchlarn, bleibt gesperrt.
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