"Bullen" unten durch

Düdelingen neuer Fan-Liebling – auch in Österreich

Sport
25.07.2012 16:53
Fußballzwerg F91 Düdelingen hat es nicht nur geschafft, Österreichs Double-Gewinner Red Bull Salzburg aus der Champions-League-Qualifikation zu werfen, sondern ist auch noch drauf und dran, zum neuen Liebling der Fans zu werden - und das nicht nur in der luxemburgischen Heimat, sondern sogar in Österreich!

Kurz nach dem 3:2-Treffer von ThierrySteinmetz formierte sich noch am Dienstagabend auf Facebook die Gruppe "Düdelingen Fanclub Österreich", der es in nur vier Stunden auf 1.500 Mitglieder schaffte. Zum Vergleich: Die Luxemburger "Dudelange"-Seite hatte zu diesem Zeitpunkt nur 863 Fans. Diese Zahl hat sich bis Mittwochmittag verdoppelt. Der "Düdelingen Fanclub Österreich" hatte bis Mittwochnachmittag sogar schon über 4.200 "Gefällt mir"-Angaben, Tendenz rasant steigend!

Ein User schrieb: "Welches ist die kleinste Brauerei Österreichs? Red Bull Salzburg, die haben elf Flaschen." Der Initiator der Gruppe stellte allerdings klar, dass es sich hier um eine reine Satire-Seite handle. Die Fans der Salzburg-Bezwinger rufen zur Unterstützung in der nächsten Runde gegen Maribor auf, ja sogar zahlreiche Karikaturen wie der "Düdel-Drink" existierten binnen kurzer Zeit.

Ein Powerdrink-Hersteller auf "natürlicher Birnen-Basis" will jetzt diese Entwicklung nutzen und nun den luxemburgischen Meister sponsern. Geschäftsführer Robert Leeb: "Düdelingen ist der ideale Partner für uns, da sie gezeigt haben, dass auch der David gegen einen übermächtigen Goliath bestehen kann." Romain Biver, technischer Direktor von Düdelingen, zeigte sich erfreut über das Angebot.

Luxemburg feiert seine Helden
Der größte Triumph in der Europacup-Historie der Luxemburger machte die Truppe von Trainer Didier Philippe natürlich auch in der Heimat, dem 2.600 Quadratkilometer großen und 512.000 Einwohner zählenden Großherzogtum, zu Helden. Körperlich robust und eiskalt im Abschluss wurden die Luxemburger, denen eine 3:4-Niederlage im Stadion Wals-Siezenheim wegen des 1:0-Sieges im Hinspiel für den Aufstieg reichte, zum Salzburger Albtraum.

Dabei besteht F91 keinesfalls aus Profis. Torjäger Aurelien Joachim, der mit zwei Treffern maßgeblich an der Sensation beteiligt war, ist zum Beispiel Sportlehrer. "Ich hoffe, dass wir alle für diese Spiele von unseren Chefs freibekommen", hoffte der Amateur-Stürmer, dass die Kicker nach dem unerwarteten Weiterkommen für die Partien gegen NK Maribor noch einmal Sonderurlaub bekommen. Trainer Philippe sprach von einem "sehr emotionalen Triumph". Der 1:0-Heimsieg war für ihn keine echte Überraschung, der Aufstieg allerdings dann schon.

"Hitchcock-Krimi" für Düdelingens Präsident
"Wir wussten, dass Salzburg die bessere Mannschaft ist. Wir haben das mit Teamgeist wettgemacht. Wir haben aber nicht nur Kämpfer, sondern auch einige sehr talentierte Spieler in unserer Mannschaft", merkte Philippe an. Klub-Präsident Romain Schumacher konnte es kaum fassen: "Das war schlimmer als ein Hitchcock-Krimi. Drei Tore in so einem Stadion zu erzielen, das ist unglaublich. Ich bin während dieses Spiels mindestens um zehn Jahre gealtert."

Der Aufstieg gegen Salzburg bedeutet für den Luxemburger Fußball die größte Sensation seit 10. September 2008. Damals hatte die Nationalmannschaft in der WM- Qualifikation 2:1 in Zürich gegen die Schweiz gewonnen.

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(Bild: KMM)



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