Konferenz in Tokio

Milliarden-Hilfe für Afghanistan zugesagt

Ausland
08.07.2012 09:05
Die internationale Staatengemeinschaft stellt Afghanistan auch nach dem Abzug der ausländischen Soldaten im Jahr 2014 Milliarden an Hilfen in Aussicht. Bei der Afghanistan-Konferenz in Tokio beliefen sich die Zusagen am Sonntag für die Jahre 2012 bis 2015 auf mehr als 16 Milliarden Dollar (13 Milliarden Euro), wie vonseiten der japanischen Gastgeber verlautete. Das sind rund vier Milliarden Dollar pro Jahr.

Im Gegenzug verpflichtet sich Afghanistan in einem Abschlussdokument zu einer Reihe von Gegenleistungen - von freien Wahlen über bessere Finanzaufsicht und Regierungsführung bis hin zur Bekämpfung der Korruption. So soll sichergestellt werden, dass die Regierung in Kabul ihre Versprechen auch wirklich erfüllt.

Karzai versprach Kampf gegen Korruption
Der afghanische Präsident Hamid Karzai (re. im Bild) sagte einen verstärkten Kampf gegen die Korruption in seinem Land zu. Bei allen Fortschritten, die in den vergangenen Jahren erzielt worden seien, sei die Lage in seinem Land weiterhin "gefährdet" und die "Wirtschaft unterentwickelt", sagte Karzai. Korruption unterlaufe die Effizienz der internationalen Hilfen. Es bedürfe noch "viele Jahre" harter Arbeit, bevor Afghanistan Selbstständigkeit erreiche. Seine Regierung präsentierte der Staatengemeinschaft in Tokio ein Strategiepapier, in dem das Land eigene Entwicklungs- und Reformvorhaben zusichert.

Hilfsgelder von acht Milliarden Dollar pro Jahr
Das eintägige Treffen in Tokio ist das zivile Gegenstück zu den Beschlüssen des NATO-Gipfels in Chicago im Mai, bei dem etwa die gleiche jährliche Summe für die afghanischen Sicherheitskräfte zugesagt wurden. Zusammen mit den Zusagen in Tokio für den Wiederaufbau und die Entwicklung Afghanistans kann das Land am Hindukusch damit mit Hilfen in Höhe von jährlich acht Milliarden Dollar rechnen. Damit erhofft sich die Staatengemeinschaft zumindest die Sicherung von Stabilität in Afghanistan.

Die Situation in Afghanistan sei trotz "realer Fortschritte" im Bereich Sicherheit und Entwicklung weiterhin "fragil", sagte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in Tokio. Dem afghanischen Volk müssten "langfristige Aussichten" für eine bessere Zukunft gegeben und die Sorge genommen werden, dass das Land von der Staatengemeinschaft aufgegeben werden könnte. Zudem müsse "mehr für Frauen und Kinder" in Afghanistan getan werden, sagte Ban.

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