Stromausfall-Chaos

Flugpassagiere: “Gepäck kam erst nach 3 Stunden”

Österreich
03.07.2012 13:20
Der Stromausfall am Wiener Flughafen (siehe Infobox) brachte nicht nur die Verantwortlichen ins Schwitzen - sondern vor allem auch die Passagiere. Sie beklagen chaotische Zustände am Airport. Viele Reisende mussten zunächst bei tropischen Außentemperaturen im Jet ausharren, ehe es dann in den - nicht klimatisierten - Skylink-Terminal ging. Dort begaben sie sich in riesigen Kofferschlangen auf die Suche nach ihrem Gepäckstück.

Sibylle Zemp saß nach der Landung aus Zürich kommend für längere Zeit in ihrem Flieger fest. "Dort wurde zum Glück Wasser ausgeteilt", berichtet sie im Gespräch mit krone.at. Im Terminal hieß es dann erneut Warten - und zwar auf den eigenen Koffer. "Die offiziellen Infos waren dürftig. Am Ende hatte ich insgesamt 1,5 Stunden Verspätung angesammelt."

"Alles war völlig chaotisch"
Passagierin Sarah aus Gablitz war vor allem von den Zuständen am Gepäckband und in der Abflughalle geschockt. "Es gab dort keine Betreuung. Es war einiges an Sicherheitspersonal anwesend, allerdings waren diese Leute mit anderen Dingen beschäftigt. Es war klar, dass der Flughafen für so einen Fall nicht wirklich gewappnet ist", so die junge Frau.

Alles sei sehr chaotisch gewesen. "Leute wurden schon durch den Zollbereich gelassen, weil es zu voll wurde. Diese Leute wurden dann mit Megafon aufgerufen, wenn das Gepäck da war. Die wollten dann wieder rein, während die Leute drinnen raus wollten. Das funktioniert natürlich nicht besonders gut. Viele Passagiere haben auch einfach nicht verstanden, was man von ihnen will, weil sie weder Englisch noch Deutsch konnten."

Ihren eigenen Koffer erhielt Sarah übrigens nur durch einen Zufall: "Ich habe etwa anderthalb Stunden gewartet, allerdings wurde mein Flug am Gepäckband bis dahin nicht ausgerufen. Ich habe meinen Koffer dann aber zufällig an einem Band entdeckt. Die gesamte Situation war nicht gut gelöst, auch wenn ich echtes Mitleid mit den Mitarbeitern dort hatte, weil sie ja nichts für die Umstände konnten und versuchten, es so gut, wie's geht, zu lösen."

Koffer kam erst nach mehr als drei Stunden
Noch etwas schlimmer als Sarah erwischte es den Wiener Thomas N., der aus Lissabon kam. "Ich bin um 19.45 Uhr gelandet, meinen Koffer habe ich aber erst um 23 Uhr gefunden, nach langem Suchen, zwischen 100 anderen Koffern. Die Leute sind am Gepäckband hoch und runter gelaufen. Ich frage mich, warum das Notstromaggregat nicht ausreicht, um die normale Abfertigung zumindest mit geringeren Ressourcen zu gewährleisten. Das hätten wir uns alle gewünscht."

Kein Check-in, keine Starts, keine Koffer
Nach Angaben des Flughafens wurden während des Stromausfalls die sicherheitsrelevanten Systeme per Notstrom versorgt - Flieger konnten also ohne Risiko landen -, für den Betrieb des ganzen Flughafens reichte die Generatorenleistung jedoch nicht aus. Der Check-in-Betrieb sowie die Gepäcksversorgung und auch Teile der Pistenbeleuchtung kamen zum Erliegen.

Laut Wien Energie war es am Montagabend im Stromnetz im Raum Schwechat zu mehreren technischen Fehlern gekommen. "Durch Schutzgeräte, die die Aufgabe haben, eine Ausweitung der Stromunterbrechung zu verhindern, wurden Leitungen automatisch abgeschaltet. Davon war auch die Schaltstation für den Flughafen Wien betroffen", so Sprecherin Ilona Matusch.

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