'Patienten' als Spione

Ärzte klagen über ‘Stasi-Methoden’ vonseiten der WGKK

Österreich
27.06.2012 17:38
Mit Methoden, die Kritiker "an einen Überwachungsstaat erinnern", sammelt die Wiener Gebietskrankenkasse heimlich Material, um allzu entgegenkommenden Ärzten das Handwerk zu legen. Seit geraumer Zeit werden Allgemeinmediziner von Dutzenden falschen Patienten in die Zange genommen.

Wie in einem falschen Film wähnte sich ein Hausarzt aus Favoriten, als sich die nette neue Patientin, die aus privaten Gründen händeringend um einen Tag Krankenstand flehte, als "Spitzel" der Gebietskrankenkasse entpuppte. Seine Gutmütigkeit könnte den Mediziner jetzt seine Existenz kosten. Die Kündigung läuft.

Ärzte auf die Probe gestellt
Bei drei bereits von Angestellten und Patienten angeschwärzten Hausärzten schwindelten sich bisher sechs bis zehn Spione unter Vorspiegelung falscher Tatsachen in die Ordinationen. Gaukelten Gastritis oder Allerweltssymptome vor und führten die Ärzte angeblich mit manipulierten E-Cards geschickt hinters Licht.

"Unsere Angestellten deckten bei ihren Mystery-Touren auf, dass fallweise Rezepte von Arzthelferinnen ausgestellt oder falsche Krankenstände verschrieben wurden", rechtfertigt Franz Schenkermayr von der Abteilung für "Missbrauchsentdeckung" die "Test"-Besuche. "Bewusste Irreführung und ein Bruch des Vertrauensverhältnisses", sagt dagegen Dr. Johannes Steinhart von der Ärztekammer.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele