Happy Birthday!

Witzigster Kanadier der Welt: Dan Aykroyd wird 60

Adabei
30.06.2012 15:23
Eigentlich wollte er Priester werden. Der katholischen Kirche blieb das erspart, dafür bekamen Bühne, Film und Fernsehen einen Heilsbringer: Dan Aykroyd ist seit 40 Jahren das, was man eine Kultfigur nennt. Am 1. Juli wird der Blues Brother und Ghostbuster 60.

Eigentlich kommt der Kanadier aus einem sehr ernsthaften Haushalt. Vater Samuel war Berater von Premierminister Pierre Trudeau. Dan ging in Ottawa auf katholische Schulen und wollte Priester werden, studierte dann aber Kriminologie und Soziologie - und brach ab. Denn die Liebe zum Blues hatte ihn die Kunstszene eintauchen lassen. Da fiel er allerdings nicht als Musiker, sondern als Komödiant auf.

Mit Erfolg. Es sprach sich herum, dass da ein witziger Kanadier in der netten, aber nicht gerade großartigen Hauptstadt Ottawa ist. Mit 23 wurde er mit einer Show mit drei Buchstaben berühmt, die seit 40 Jahren die Krone für junge Komödianten ist: "SNL" - "Saturday Night Live", die legendäre NBC-Comedyshow aus New York.

Seit 1975 läuft sie, fast jeden Samstag, immer 90 Minuten. John und James Belushi, Bill Murray, Eddie Murphy, Robert Downey Jr. und Dutzende andere wurden mit der Show berühmt. Dan Aykroyd war von Anfang an mit dabei und blieb für einige Jahre. Seine Auftritte mit den "Festrunk Brothers" wurden legendär: Die zwei tschechischen Möchtegernplayboys sind noch heute allgemeines Kulturgut in den USA und haben das Bild des kleinen Landes vermutlich mehr geprägt, als den Tschechen lieb sein kann. Sein Partner in dem Sketch war ein junger Texaner namens Steve Martin.

Mit "Blues Brothers" zur Legende
In der Zeit lernte Aykroyd auch John Belushi kennen. Beide verstanden sich sofort und wurden beste Freunde. "Er war wie mein Bruder", sagte Aykroyd später über den drei Jahre älteren Chicagoer. Als er ihn mit in eine seiner Bluesbars schleppte, dachten sich beide zwei Figuren aus, nur für ein paar Sketche. Daraus wurde dann ein Film. Nein, eine Legende. Die "Blues Brothers" gelten auch nach mehr als 30 Jahren noch als Symbol für unsagbar coole Typen. Schwarze Anzüge, schwarze Krawatten, schwarze Hüte und selbst in dunklen Bars noch dunkle Sonnenbrillen - it's never too dark to be cool.

Es wurde Aykroyds größter Erfolg. Eine der schmerzhaftesten Erfahrungen kam zwei Jahre später: Belushi wurde in einem Hotelzimmer gefunden. Tot. Drogen. Mit gerade 33. Er habe den Tod seines besten Freundes erst bei dessen Beerdigung begriffen, sagte Aykroyd. "Es fing an zu schneien - und die Ironie des Ganzen, schließlich ist er an Schnee gestorben -, da sind mir die Knie eingeknickt."

Aykroyd machte weiter, schließlich ist er ein Arbeiter in Sachen Comedy. Als Kind war er von seinem Großvater und dessen Glauben an den Spiritismus fasziniert, als Erwachsener wurde er Geisterjäger. "Ghostbusters" wurde ein weiterer Kultfilm. Fünf Jahre später, 1989, folgte "Ghostbusters II" - von der Kritik geschmäht, vom Kinopublikum gemocht. Übrigens: Aykroyd glaubt wirklich an Geister.

Ein Mann für Nebenrollen
Danach wurde Aykroyd ein Mann für Nebenrollen. Als gestresster Sohn bekam er für "Miss Daisy und ihr Chauffeur" eine Oscarnominierung. Fast immer ist er irgendwo zu sehen, und sei es als Produzent im Abspann, doch die Zeit im Rampenlicht ist vorbei. Dafür besitzt er jetzt Weingüter und hat sogar einen Wodka mitkreiert.

Aykroyd ist längst US-Amerikaner, doch auf seine Heimat lässt er nichts kommen. Mit seiner Frau Donna Dixon, mit der er in "Spione wie wir" spielte, und seinen drei Töchtern ist er regelmäßig in Kanada. Und er fährt am liebsten Zug. "Ich fahre quasi durch die Hinterhöfe der Leute und sehe, wie ihr Alltag aussieht", sagte er dem "Focus". "Ich liebe es: In den Zug steigen, losfahren und so lange wie möglich sitzen bleiben. Es könnte tagelang so gehen."

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(Bild: kmm)



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