Unwetter in der Stmk

Stadtteil in Trieben evakuiert, Taucher retten Bewohner

Österreich
22.06.2012 14:59
Schwere Unwetter haben am Donnerstagabend erneut Teile Österreichs heimgesucht. Besonders betroffen war diesmal die Steiermark. Im Paltental mussten Teile von Trieben und einer Nachbargemeinde evakuiert werden, weil durch Verklausungen und Dammbrüche Siedlungsgebiete bedroht waren. Im Bezirk Murtal retteten Taucher Eingeschlossene aus überfluteten Kellern. Landeshauptmann Franz Voves und Stellvertreter Hermann Schützenhöfer sagten den betroffenen Gemeinden rasche Hilfe zu.

Die ersten Meldungen gingen schon am Nachmittag ein, als die Bahnstrecke über den Schoberpass bei Wald wegen unterspülter Gleisanlagen und umgestürzter Bäume gesperrt werden musste. In den Abendstunden ging eine Mure auf die Pyhrnautobahn ab, die Autobahn war Richtung Süden blockiert.

Als die heftigen Gewitter mit Starkregen nicht enden wollten, gab der Liezener Bezirkshauptmann Josef Dick gegen 18 Uhr für Trieben, Treglwang und Gaishorn Katastrophenalarm. Später folgten auch einige Gemeinden in den Bezirken Murtal, Leoben und Bruck/Mur. Allein im Paltental zwischen Rottenmann und Treglwang waren 37 Feuerwehren im Einsatz.

350 Menschen aus Trieben und Nachbarort evakuiert
Aufgrund der prekären Situation durch Verklausungen und drohende Brüche der Geschiebesperren im höher gelegenen Triebenbachtal entschloss man sich am späten Abend zur Evakuierung von Teilen Triebens und einer Nachbargemeinde. Laut Landeswarnzentrale waren von der Evakuierung 350 Personen betroffen. Die Menschen wurden im Freizeitzentrum von Trieben untergebracht.

Schlimm erwischte es auch die Ortschaft Treglwang: "Schlamm und Geröll kamen meterhoch durchs Ortszentrum", schilderte Feuerwehrsprecher Christoph Schlüßlmayr. Mittels zahlreicher Bagger wurden Dämme aufgeschüttet. Zwei beschädigte Häuser mussten per Radlader evakuiert, zehn Personen bei Nachbarn untergebracht werden. Auch in Gaishorn wurden zehn Menschen aus ihren Wohnungen in Sicherheit gebracht.

Taucher retten Eingeschlossene aus Kellern
Neben Gaishorn, Treglwang und Trieben war auch Hohentauern (Bezirk Murtal) schwer betroffen: Um 20.45 Uhr fiel die Stromversorgung aus, Autos wurden weggeschwemmt. In Kapfenberg und Nachbarorten in der Mur-Mürzfurche mussten von den Feuerwehren acht eingeschlossene Personen aus überfluteten Kellern gerettet werden. In einem Fall kamen sogar Feuerwehrtaucher zum Einsatz, um zwei Eingeschlossene zu bergen. In dieser Region waren 26 Feuerwehren mit 310 Mann mit Bergungs- und Sicherungsmaßnahmen beschäftigt.

Mit Holzböcken und Schaltafeln gegen Fluten gekämpft
Am Freitagvormittag rollten etliche Feuerwehrfahrzeuge, Lkws und Traktoren, die Anhänger voll mit Geröll, durch die Straßen der kleinen Gemeinden. Tieferliegende Felder hatten sich in Seen verwandelt, auf denen jede Menge Schwemmholz treibt. Über dem Tal kreiste ein Bundesheerhubschrauber. Auch ein Pionierzug des Bundesheeres traf im Katastrophengebiet ein. Laut Feuerwehrkommandant Kevin Mader war die Situation unter Kontrolle. Lediglich in einem Seitental schaue es noch "wild" aus.

Bei Wald am Schoberpass waren sämtliche Sperrgitter zu den Seitentälern und Gehöften wieder abgebaut und an den Straßenrand gelegt. Die Lage hatte sich einigermaßen beruhigt, die Menschen waren wieder optimistisch. Auch jene, die am Topeitschbach wohnen. Als der über seine Ufer trat, halfen alle zusammen. "Da waren wir echt erfinderisch. Wir haben mit Holzböcken und Schaltafeln Barrieren gebildet, damit Schlamm und Wasser von den Kellern und Garagen wegbleiben."

Voves und Schützenhöfer in Katastrophengebieten
"Wir bedauern zutiefst, dass es kein Jahr mehr gibt, in dem es zu keinen Naturkatastrophen kommt", sagte der steirische Landeshauptmann Franz Voves, der sich am Freitagnachmittag zusammen mit seinem Stellvertreter Hermann Schützenhöfer in den zum Katastrophengebiet erklärten Gemeinden Trieben, Treglwang und Gaishorn ein Bild machte.

Die Landesregierung werde sich bemühen, Zuwendung und Hilfe zu geben. So werde man bei den Sachschäden "immer versuchen, sehr großzügig zu sein, vor allem bei der Soforthilfe", so Voves. Zudem werde man eine Sonderbedeckung aus dem Landesbudget für die Schäden beschließen müssen, erklärte Schützenhöfer. Über das Ausmaß lasse sich aber noch nichts sagen.

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