Szenario in Tirol

2.000 Helfer proben bei Erdbebenübung den Ernstfall

Österreich
24.05.2012 09:14
Tirol wird von einem Beben der Stärke 6,3 nach Richter erschüttert: Häuser stürzen ein, Stromleitung werden niedergerissen, die Krankenhäuser sind aufgrund der vielen Verletzten überfüllt. Dieses Horrorszenario ist zwar erfunden, doch nach dem Beben in Italien am Wochenende ernst zu nehmen. Aus diesem Grund übten über 2.000 Helfer am Mittwoch im Zuge der "Terrex 2012" den Ernstfall.

Hauptbetroffen von dem angenommenen Erdbeben sind der Raum Kufstein/Kiefersfelden und Reutte/Füssen. Die Schadensbilanz: 60 Tote, 200 Verletzte, 55 eingestürzte und stark beschädigte Häuser, viel Infrastruktur ist zerstört.

An mehreren Punkten "brennt's" besonders: In Kramsach kippte eine 220-KV-Leitung um – kein Strom für die Region. Die Krankenhäuser Kufstein und Reutte sind aufgrund der Verletzten überfüllt, zudem sind Teile der Gebäude stark beschädigt. In Kufstein wurde eine wichtige Brücke zerstört. In Ebbs werden Personen vermisst, die mit dem Auto in den Inn stürzten. Und im Schotterwerk in Reutte stürzte ein Haus ein, Opfer liegen unter den Trümmern.

Das Horrorszenario ist im Zuge der Großübung "Terrex 2012" nur ein erfundenes. Aber aufgrund des Erdbebens am Wochenende in Norditalien ernst zu nehmen. Auch Tirol könne von einem Erdbeben bis zur Stärke 6,2 heimgesucht werden, hieß es aus dem Büro von Landeshauptmann Günther Platter.

2.000 Helfer aus drei Ländern probten den Ernstfall
Bei der Übung am Mittwoch probten rund 2.000 Helfer aus Österreich, Deutschland und der Schweiz den Ernstfall. 800 Soldaten unterstützen die mehr als 1.000 zivilen Einsatzkräfte und Blaulichtorganisationen. 125 Militärfahrzeuge, 150 zivile Fahrzeuge und acht Hubschrauber wurden gebraucht.

Im Unterland stellte die Tiwag mit Unterstützung am Boden und in der Luft das Ersatzgestänge auf und symbolisierte die wiederhergestellte Stromversorgung. Direkt neben dem Krankenhaus Kufstein wurde ein Ersthilfe-Zentrum mit eigener Wasser- und Stromversorgung in kurzer Zeit errichtet. Zudem bauten die Pioniere über den Kaisertalbach eine provisorische Brücke. In Reutte errichteten die Helfer eine Sanitätshilfsstelle, die Verletzte versorgen und Transporte organisieren kann. Beim Schotterwerk retteten die Einsatzkräfte Überlebende aus den Trümmern.

"Beim Hochwasser 2005 mehr als 13.000 Freiwillige"
Die Übung bereitet Tirol besser auf solche Katastrophen vor. Im Ernstfall dürften sogar noch mehr Kräfte zur Verfügung stehen: "Beim Hochwasser 2005 meldeten sich binnen eines Tages mehr als 13.000 Freiwillige", erinnerte sich Katastrophenschutz-Leiter Herbert Walter an die Hilfsbereitschaft der Menschen.

Für den Katastrophenschutz gibt Tirol jährlich 1,5 Millionen Euro aus. Ein 20.000 Euro teures Erdbeben-Messnetz überwacht den Boden. Im ganzen Land gibt es gut ausgerüstete Katastrophenlager.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele