Auktion in New York
91,3 Millionen Euro: Rekordpreis für Munchs “Schrei”
Das 1895 gemalte Bild, das einen schreienden Mann mit den Händen über den Ohren vor einem orangenen Himmel in Oslo zeigt, war die letzte in Privatbesitz befindliche Fassung des "Schreis". Insgesamt malte Munch das Bild vier Mal, die anderen drei Fassungen sind in Museen ausgestellt.
Bei der Auktion am Mittwoch trieben sieben Bieter innerhalb von nur zwölf Minuten den Preis in die Höhe. Der Zuschlag kam bei 107 Millionen Dollar, mit dem üblichen Aufgeld ergibt sich ein Verkaufspreis von 119.922.500 Dollar. Damit ist "Der Schrei" das erste Bild der Kunstgeschichte, bei dem das letzte Gebot bei mehr als 100 Millionen Dollar lag. Der Verkauf an einen Telefon-Bieter wurde in Sotheby's mit Applaus begrüßt.
Geht Bild nach Katar?
Unbestätigten Angaben zufolge soll das Gemälde nach Katar gehen. Die Herrscherfamilie des Golfemirates habe das Kunstwerk ersteigern lassen, erfuhr die Nachrichtenagentur dpa in Istanbul aus arabischen Quellen. Die Familie des Emirs von Katar, Scheich Hamad bin Chalifa al-Thani, war in der Kunstszene bereits vor der Auktion als möglicher Bieter genannt worden.
Mit Erlös soll ein Munch-Museum gebaut werden
Verkauft hat das Bild der norwegische Kaufmann Petter Olsen. Sein Vater war einst Nachbar von Munch und hatte das Bild vor mehr als 70 Jahren gekauft. Olson will mit dem Erlös ein Munch-Museum bauen und im nächsten Jahr zum 150. Geburtstag des Malers eröffnen.
Das legendäre Bild überbot den bisherigen Rekordhalter um mehr als 13 Millionen Dollar. Vor zwei Jahren war "Akt mit grünen Blättern und Büste" von Pablo Picasso für 95 Millionen Dollar zugeschlagen worden, mit dem Aufgeld waren es 106,5 Millionen Dollar.
Picasso ging für "nur" 26 Millionen Dollar weg
Keinen Rekord gab es dagegen für Picasso: Das Bild "Femme assise dans un fauteuil" von 1941 wurde bei Sotheby's für "nur" 26 Millionen Dollar (19,7 Millionen Euro) versteigert. Es blieb damit genau im Schätzbereich von 20 bis 30 Millionen Dollar. Das Bild zeigt Pablo Picassos Muse Dora Maar auf einem Stuhl sitzend - eckig-kantig verfremdet, wie er in der Zeit um den Zweiten Weltkrieg malte.
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