Den Tod vor Augen

Seth Rogen in “50/50 – Freunde fürs (Über)leben”

Kino
02.05.2012 12:33
Als Adam Lerner (Joseph Gordon-Levitt) die Diagnose Krebs erhält, fällt er aus allen Wolken. "Ich rauche nicht, ich trinke nicht, ich recycle" - der seltene Tumor, der auf seine Wirbelsäule drückt, ergibt für den gerade mal 27-Jährigen keinen Sinn. Erst der Blick auf Wikipedia macht den Ernst der Lage deutlich: Die Überlebenschance liegt bei 50 Prozent.

"50/50 - Freunde fürs (Über)leben" (Kinostart: 4. Mai) heißt daher auch die Tragikomödie, deren Feinfühligkeit und Charme vor allem Will Reiser zu verdanken ist. Der hat mit dem Drehbuch seine eigene Geschichte verarbeitet - und seinen engen Freund Seth Rogen als Produzent und Darsteller mit im Boot.

Verleugnung, Wut, Verarbeitung, Akzeptanz: Während Adam nach der Diagnose Krebs alle Trauerphasen durchmacht, reagiert sein Umfeld sehr unterschiedlich auf die Nachricht und die darauffolgende Chemotherapie. Seine hübsche Künstlerfreundin (Bryce Dallas Howard) wirft sich in die Arme eines anderen Mannes, seine Mutter (Anjelica Houston) erdrückt ihn vor Fürsorge förmlich und die frischgebackene Therapeutin Katherine (Anna Kendrick) scheint selbst mehr Hilfe zu brauchen als zu geben. Einzig sein bester Kumpel Kyle (Rogen) scheint ihm mit seiner unbeholfenen Art, unangebrachten Witzen und einer Krebs-Mitleidsmasche, mit der er Frauen aufreißen will, den nötigen Halt zu geben.

Die Männerfreundschaft im Film fußt auf einer aus dem wahren Leben. Mit Anfang 20 haben sich Seth Rogen, Evan Goldberg (beide Produzenten bei "50/50") und Will Reiser als Mitarbeiter hinter den Kulissen von Sacha Baron Cohens legendärer "Da Ali G Show" kennengelernt. Als Reiser seinen Freunden viele Wochen nach der Diagnose von dem gigantischen Tumor auf seiner Wirbelsäule erzählte, waren sie "am Boden zerstört" - "aber auch enorm erleichtert", scherzt Rogen in den Produktionsnotizen zum Film. "Wir hatten angenommen, dass er einfach zu heftig feiert."

Weil Humor ihm durch die Tortur geholfen hat, schrieb Reiser zwei Jahre nach der lebensrettenden Operation schließlich seine Geschichte als Komödie auf. "Es wäre schön, wenn dieser Film Leuten hilft, offen über ihre Erfahrungen zu sprechen", sagt Reiser. "Es ist okay, über diese Krankheit und ihre Absurditäten zu lachen. Oder zu weinen."

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