Fataler Zwischenfall
Alpinpolizist stirbt bei Rettungseinsatz in Osttirol
Das Unglück ereignete sich nach Angaben des Hubschrauberunternehmens Roy Knaus beim Absetzen der Dreiergruppe unterhalb des 3.421 Meter hoch gelegenen Rainertörls im Gemeindegebiet von Prägraten. Zweimal hatte der Hubschrauber "Martin 4" bereits Retter auf den Gletscher geflogen. Beim dritten Flug geriet die Maschine in eine Nebelbank, zudem wehte stürmischer Südföhn, die Sicht war gleich null.
Retter stürzten auf Eis des Gletschers
Der Pilot habe, um einen Absturz des Hubschraubers zu verhindern, das Transportseil ausgeklinkt, an dem die drei Männer hingen. Sie stürzten rund zehn Meter tief auf das Eis des Gletschers. Der Alpinpolizist, der 52-jährige Matreier Bergretter und Chef der Alpinpolizei, Franz Franzeskon, erlag noch am Unglücksort seinen Verletzungen. Die beiden Bergretter wurden schwer verletzt.
Heli-Unternehmer Knaus traf noch am Sonntag in Osttirol ein und war sichtlich geschockt: "Unser ganzes Mitgefühl gilt den Angehörigen des Verstorbenen." Franzeskon hinterlässt eine Lebensgefährtin und zwei erwachsene Kinder, einen Sohn und eine Tochter.
Der Unglücks-Hubschrauber wurde von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt und der Pilot, laut Knaus mit 2.500 Flugstunden ein "sehr erfahrener" Mann, von der Polizei einvernommen. Die Bergung des abgestürzten slowakischen Bergsteigers musste vorerst abgebrochen werden.
Slowake in Gletscherspalte gestürzt
Die Bergretter hatten sich auf dem Weg zu einer Gletscherspalte befunden, in die am Samstag ein 35-jähriger Slowake kopfüber gestürzt war. Der Alpinist fiel in der teilweise nur 30 Zentimeter schmalen Spalte etwa 40 Meter in die Tiefe und wurde von nachkommendem Schnee verschüttet.
Bergretter versuchten bereits am Samstag, mit einem Schremmhammer zu dem Mann vorzustoßen. Dabei hatte aber lediglich der Rucksack des mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit toten Alpinisten geborgen werden können. Bei der Wiederaufnahme der Arbeiten am Sonntag ereignete sich dann das Unglück.
Unangeseilt abgestiegen
Der slowakische Polizist war Mitglied einer achtköpfigen Gruppe, die am Samstag zum 3.657 Meter hohen Großvenediger aufgestiegen war. Beim Abstieg trennten sich die Alpinisten, fünf von ihnen fuhren mit Skiern ab. Eine Dreiergruppe war unangeseilt zu Fuß unterwegs und dürfte beim Rückweg zu weit in das spaltenreiche Gelände geraten sein. Der 35-Jährige brach im aufgeweichten Schnee gegen 12.30 Uhr ein. Warum die Alpinisten nicht angeseilt waren, ist unklar.
Kommentare
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).


Nachrichten aus meinem Bundesland

Wir benötigen Ihr Einverständnis, um Ihnen auch weiterhin vollen Zugriff auf unser Angebot zu ermöglichen.
Um Ihnen redaktionelle Inhalte detailliert und umfangreich aufzubereiten und so Ihr Leseerlebnis zu verbessern, nutzen wir Beiträge aus sozialen Netzwerken (z. B. Facebook) und anderen Applikationen (z. B. Google Maps).
Durch die Nutzung von Cookies, JavaScript und ähnlichen Technologien haben wir mit unseren qualifizierten Partnern die Möglichkeit, Ihnen personalisierte Werbung zu zeigen.
Sollten Sie die Verarbeitung Ihrer Daten reduzieren wollen, können Sie uns auch als ePaper oder Printausgabe lesen. Weiter zum Abo-Shop.
Nähere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzinformation und den Cookie-Informationen.
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung.