3:0-Sieg gegen Köln

Gladbacher hoffen wieder auf direkte CL-Qualifikation

Fußball
15.04.2012 19:19
Martin Stranzl und Borussia Mönchengladbach dürfen sich wieder Hoffnungen auf die direkte Qualifikation zur Champions League machen. Die Gladbacher gewannen am Sonntag das 80. rheinische Derby gegen den 1. FC Köln mit 3:0 (1:0). Drei Runden vor dem Saisonende in der deutschen Bundesliga verkürzte der Tabellenvierte damit den Rückstand auf den drittplatzierten Konkurrenten Schalke 04 auf einen Punkt.

Juan Arango (19., Bildmitte), Tony Jantschke (53.) und Marco Reus (55., rechts) trafen zum ersten Erfolg der Gladbacher nach vier sieglosen Spielen. Die Kölner blieben auf den 16. Tabellenplatz und stecken tief im Abstiegskampf.

Ex-ÖFB-Verteidiger Stranzl spielte durch, musste im Finish nach einem Zusammenprall im Strafraum aufgrund einer Blessur im Mund- bzw. Kieferbereich aber zwei Minuten an der Seitenlinie behandelt werden.

Dortmund nach Sieg fast Meister
Bereits am Samstag hatte Meister Borussia Dortmund einen weiteren großen Schritt in Richtung erfolgreiche Titelverteidigung gemacht. Drei Tage nach dem 1:0 gegen den ersten Verfolger Bayern München setzten sich die Dortmunder auch im Revierderby beim Erzrivalen Schalke 04 mit 2:1 (1:1) durch.

ÖFB-Teamspieler Christian Fuchs kehrte nach einer überstandenen Magen-Darm-Erkrankung in Schalkes Startelf zurück. Der Linksverteidiger ist allerdings im nächsten Spiel in Augsburg gesperrt. Er sah für ein Foul an Dortmund-Star Shinji Kagawa seine fünfte Gelbe Karte der Saison (34.), nach einem weiteren gegen Jakub Blaszczykowski hätte es für Fuchs sogar Gelb-Rot sein können (81.).

Alle Tore fielen nach Eckbällen
Der Österreicher war damit aber nicht der Einzige - auf beiden Seiten wurde in einem intensiven Spiel vor 61.000 Zuschauern ordentlich ausgeteilt. Alle drei Tore fielen nach Eckbällen. Jefferson Farfan brachte Schalke von der Strafraumgrenze in Führung (9.). Kagawa hatte den Schuss des Peruaners mit dem Kopf noch leicht abgefälscht. BVB-Außenverteidiger Lukasz Piszczek schlug mit einem sehenswerten Drehschuss zurück (17.).

Für die Entscheidung sorgte Dortmunds Kapitän Sebastian Kehl entgegen dem Spielverlauf. Schalke hatte bis dahin mehr von der Partie. Der Innenverteidiger kam nach einem Eckball von links im Fünfer glücklich an den Ball, nachdem ihm ausgerechnet Christoph Metzelder den Ball serviert hatte. Schalkes Abwehrchef hatte von 2000 bis 2007 beim Erzrivalen gespielt.

Dortmund ist bereits seit 25 Runden ungeschlagen, das ist neuer Ligarekord in einer Saison. Schalke muss dagegen weiterhin um Platz drei und damit verbunden die fixe Qualifikation für die Champions League zittern. Der Vierte Borussia Mönchengladbach mit dem Österreicher Martin Stranzl könnte den Königsblauen am Sonntag mit einem Heimsieg gegen den Abstiegskandidaten Köln bis auf einen Punkt naherücken.

Bayern können Titel wohl abschreiben
Die Titelhoffnungen Bayern Münchens sind indes auf ein Minimum geschrumpft. Die enttäuschende Elf von Jupp Heynckes musste sich im Heimspiel gegen Mainz 05 mit einem 0:0 zufriedengeben und liegt drei Runden vor dem Ende bereits acht Punkte hinter dem Titelverteidiger.

Vor 69.000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz-Arena gab es kaum zwingende Torchancen zu bestaunen. Bei Mainz verfehlten Ivanschitz (7. Minute) und Adam Szalai (36.) mit Distanzschüssen das Ziel. Bei den Bayern hatte Anatoli Timoschtschuk mit einem Pfostentreffer aus 20 Metern Pech. Die dickste Möglichkeit besaß dann Ivica Olic kurz vor der Pause (44.). Nach Vorarbeit von Schweinsteiger und Thomas Müller hatte der Mainzer Keeper Heinz Müller aber keine Mühe mit dem Lupf-Versuch des Gomez-Ersatzes. Zum sichtbaren Ärger von Heynckes an der Seitenlinie.

Youngster Alaba knackt Klubrekord
Aufseiten der Gastgeber wurde ÖFB-Teamspieler David Alaba zur Pause zwar leicht angeschlagen ausgetauscht, dennoch ging er in seiner 50. Partie in der deutschen Bundesliga in die Klub-Annalen ein. Mit 19 Jahren, neun Monaten und 21 Tagen ist der Wiener der jüngste Bayern-Spieler der Vereinshistorie, der die 50-Spiele-Marke knackte. Alaba löste Georg Schwarzenbeck ab, der dies zuvor 1968 im Alter von 20 Jahren und 17 Tagen geschafft hatte. Aufseiten von Mainz mussten Andreas Ivanschitz (57.) und Julian Baumgartlinger (61.) vorzeitig vom Platz.

Für Alaba kam in Halbzeit zwei Franck Ribery. Mehr und mehr erhöhten die Bayern, auch mit der Hereinnahme von Gomez für Olic (61.), dann den Druck auf das Mainzer Tor. In der 64. Minute verfehlte der Torschützenkönig das Ziel nach Vorarbeit von Müller und Robben. Und auch in der Schlussphase gab es keinen Grund mehr zum Münchner Jubel - der starke Müller parierte gegen Kroos (89.). "Zu Null ist immer eine Leistung", sagte der Mainzer Coach Thomas Tuchel, "wir haben aufopferungsvoll gekämpft und verteidigt."

Leverkusen und Hannover schwächeln
Im Kampf um die Europa-League-Plätze zeigten sowohl Bayer Leverkusen als auch Hannover 96 Schwächen. Während Vizemeister Leverkusen gegen den Vorletzten Hertha BSC Berlin nicht über ein 3:3 hinauskam, musste sich Hannover beim ebenfalls abstiegsbedrohten Hamburger SV 0:1 geschlagen geben. ÖFB-Teamspieler Emanuel Pogatetz kehrte bei Hannover in die Innenverteidigung zurück, das Goldtor für den HSV erzielte der Südkoreaner Son Heung-Min (12.).

Wie die Hamburger verschaffte sich auch Aufsteiger Augsburg mit einem 2:1 in Wolfsburg Luft im Kampf um den Klassenerhalt. Schlusslicht Kaiserslautern ist nach einer 0:2-Heimniederlage gegen Nürnberg praktisch abgestiegen. Neun Punkte fehlen bei einem Spiel mehr auf den Relegationsplatz, den derzeit Köln annimmt.

Stuttgart dank Harnik auf EL-Kurs
Am Freitagabend hatte Martin Harnik seinen Ex-Klub Werder Bremen fast im Alleingang besiegt. Der ÖFB-Teamstürmer avancierte beim verdienten 4:1-Heimsieg des VfB Stuttgart zum Auftakt der 31. Runde der deutschen Bundesliga mit einem Doppelpack (46., 53.) zum Matchwinner. Für den 24-Jährigen waren es bereits die Saisontore 16 und 17 - und ganz besondere noch dazu, gelangen sie doch gegen Bremen, wo er den echten Durchbruch nicht geschafft hatte.

Die Stuttgarter (49 Punkte) sicherten ihren fünften Platz mit dem dritten Sieg in Folge weiter ab und rückten auch bis auf vier Punkte an den Vierten Borussia Mönchenglabach heran, der erst am Sonntag den 1. FC Köln empfängt. Der Tabellenachte aus Bremen (42) kassierte hingegen mit dem sechsten sieglosen Spiel in Folge den nächsten Rückschlag im Kampf um die Europacup-Plätze.

Markus Rosenberg brachte die Bremer nach Marin-Flanke mit einem Volley-Abschluss in Führung (25.). Christian Gentner (37.) und eben Harnik (46.) sorgten aber noch vor dem Seitenwechsel für die Wende der Schwaben. Harnik vollendete aus kurzer Distanz per Kopf, nachdem Bremen-Goalie Tim Wiese einen Niedermeyer-Kopfball nach Hajnal-Ecke abgewehrt hatte.

Junuzovic farblos, Prödl und Arnautovic weiter out
Nach der Pause stellte Harnik in seinem 80. Bundesligaspiel neuerlich seine Torjägerqualitäten unter Beweis, er drückte eine leicht per Kopf abgefälschte Hajnal-Ecke über die Linie. Der Offensivspieler hatte dabei auch Glück - sein wohl unabsichtliches Handspiel blieb ungeahndet.

In der 86. Minute bekam Harnik seinen Abschiedsapplaus - und der für ihn eingewechselte Cacau sorgte nur drei Minuten später per Kopf für den 4:1-Endstand. Bei den Verlierern spielte Zlatko Junuzovic links im Mittelfeld durch, blieb aber farblos. Sebastian Prödl und Marko Arnautovic fehlten weiterhin verletzungsbedingt.

Ergebnisse der 31. Runde:
Freitag
VfB Stuttgart - Werder Bremen 4:1
Samstag
Bayer 04 Leverkusen - Hertha BSC Berlin 3:3
Hamburger SV - Hannover 96 1:0
VfL Wolfsburg - FC Augsburg 1:2
1. FC Kaiserslautern - 1. FC Nürnberg 0:2
FC Schalke 04 - Borussia Dortmund 1:2
Bayern München - FSV Mainz 05 0:0
Sonntag
Borussia Mönchengladbach - 1. FC Köln 3:0
SC Freiburg - 1899 Hoffenheim 0:0

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(Bild: KMM)



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