Sparweltmeister

Neuer Renault Mégane: F1-Technik und Nerv-Piepser

Motor
11.04.2012 14:24
Renault will in der Kompaktklasse ernsthaft auftrumpfen und hat sich deshalb des Mégane angenommen, auf dass er Golf und Konsorten zeige, wo Francois den Cidre holt. Das wollen die Franzosen mit moderner Technik und supersparsamen Motoren erreichen. Auffälligste Neuerung: Im Mégane piepst es.
(Bild: kmm)

Keine Sorge, das Auto hat keinen Vogel, das durchaus lästige Piepsen kommt vom Spurhalteassistenten namens Visio-System, der damit kommentiert, dass man, ohne zu blinken, eine Fahrbahnlinie befährt. Eine subtilere Warnung wie ein Vibrieren im Lenkrad oder Ähnliches ist nicht vorgesehen. Der Abschaltknopf ist in einer Art Schwalbennest hinter dem Rückspiegel versteckt, wo das kamerabasierende System sitzt. Es steuert auch den neuen Fernlichtassistenten, allerdings nebengeräuschfrei.

Andere Neuerungen sind durchdachter, nachhaltiger und wichtiger für den Verkaufserfolg: Drei neue Vierzylindermotoren halten Einzug unter den méganen Hauben, alle besonders sparsam, alle mit Stopp-Start, alle heißen ENERGY.

Drei neue Motoren im Mégane
Der Superknauser im Bunde ist der 110-PS-Diesel. Der 1,5-Liter-Turbo genehmigt sich im Normmittel nur 3,5 l/100 km (gleichermaßen in Coupé, Kombi oder Fünftürer), was laut Renault ein Rekordwert im Segment ist. Dabei geizt der Selbstzünder nicht mit Drehmoment und liefert 260 Nm ab 1.750/min. (wenn auch mit über 12 Sekunden von 0 auf 100 km/h naturgemäß keine Sportambitionen aufkommen).

Formel-1-Technik schreibt Renault auf die Fahnen des zweiten neuen Mégane-Turbodiesels. Die 1,6-Liter-Maschine mit 130 PS (300 Nm bei 2.000/min.), die wir bereits aus dem Scenic kennen, ersetzt den gleich starken 1,9-Liter-Motor und glänzt dabei mit einem 22 Prozent geringeren Verbrauch. 4,0 l/100 km steht im Datenblatt. Mit diesem Antrieb ist der Mégane absolut adäquat motorisiert.

Der dritte Neue im Bunde ist ein Benzin-Direkteinspritzer mit 115 PS. Der 1,2-Liter-Turbo leistet 115 PS und verbraucht mit 5,3 l/100 km 23 Prozent weniger als sein 1,6-Liter-Vorgänger. Der kleine Downsizer legt sich mächtig ins Zeug und kommt schnell zur Sache, zwar nicht vehement, aber kraftvoll. 190 Newtonmeter sorgen für ausreichend Durchzugskraft und ermöglichen sowohl eine spritzige als auch gelassene Fahrweise. Das passt für den hierzulande erlaubten Geschwindigkeitsbereich.

Das beim GT-Line im Vergleich zum Serien-Fünftürer leicht modifizierte Fahrwerk macht seine Sache ebenfalls gut. Es ist etwas sportlicher ausgelegt, verzichtet aber auf Härten. Generell ist der Mégane auf der weicheren Seite unterwegs, auch die Lenkung geht es gemütlich an. In der Ausstattung GT geht es dagegen sportlich zu: Hier bekommt das GT-Line-Fahrwerk die straffe Federung des Mégane Coupé RS. Dieser steuert hier auch die direkter übersetzte Lenkung, den Hauptbremszylinder für einen schnelleren Druckaufbau und größer dimensionierte Bremsscheiben bei. Und der Mégane Sport RS schwebt ohnehin im Sporthimmel.

Sanfte Optik-Retuschen
Natürlich wäre ein Facelift kein Facelift, wenn nicht das Face geliftet worden wäre. Die Änderungen fanden im unauffälligen Bereich statt, jedenfalls wenn man die Versionen ohne die neuen LED-Tagfahrleuchten betrachtet. Erstaunlich ist, dass alle drei Karosserievarianten, also Fünftürer, Kombi und Coupé, komplett unterschiedliche Frontpartien haben. Und da ist die GT-Line noch gar nicht in Betracht gezogen. Optisch teilen die drei Varianten lediglich Motorhaube, Kotflügel und Motorhaube.

Der Kofferraum ist aller Ehren wert. Er fasst im Fünftürer 405/1.162 Liter, im Grandtour genannten Kombi sogar 524/1.600 Liter. Und auch die Insassen können sich über Platzmangel nicht beschweren. Optional ist ein Panorama-Glasdach erhältlich, das sich in vorgewählten Schritten öffnen lässt (sehr praktisch), aber bei etwas höherem Tempo schnell laut wird.

Die Preise für die "Mégane Collection 2012" beginnen bei 17.950 Euro für den nicht erneuerten 1,6-Liter-Benziner mit 100 PS in der Fünftürer-Version, wer sich für den neuen 1,2-Liter-Turbo interessiert, muss mindestens 20.490 Euro in die TomTom-Edition investieren. Die neuen Diesel sind ab 22.990 (110 PS TomTom) bzw. 25.410 Euro (130 PS Dynamique) zu haben.

Eine kleine Revolution haben wir uns zum Schluss aufgehoben: Der Mégane hat jetzt erstmals einen Komfortblinker, d.h. er blinkt dreimal, wenn man den Hebel antippt. Der Sound, den er dabei macht, ist typisch französisch.

Warum?

  • Sparsame Motoren
  • viel Platz
  • komfortables Fahrwerk

Warum nicht?

  • Nervende Details: piepsender Spurassistent, Radiobedienung

Oder vielleicht …

  • … Peugeot 308, Citroen C4, Toyota Auris, Hyundai i30 und was sonst noch alles in der Kompaktklasse unterwegs ist.
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(Bild: kmm)



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