Havard-Studie zeigt:

Kohlendioxid sorgte einst für Ende der letzten Eiszeit

Wissenschaft
05.04.2012 11:25
Die Zunahme von Kohlendioxid in der Erdatmosphäre war offenbar der wichtigste Faktor bei der Beendigung der letzten Eiszeit. Das geht aus einer Studie der Universität Harvard hervor, deren Ergebnisse in der jüngsten Ausgabe des Wissenschaftsmagazins "Nature" veröffentlicht wurden.

Die Erwärmung der Atmosphäre habe zwar auch mit "Veränderungen im Weltraum" zu tun, sagte Studienleiter Jeremy Shakun. Die Studie zeige aber, "dass Kohlendioxid (kurz: CO2) ein weit wichtigerer Faktor war und die Erwärmung während der letzten Eisschmelze wirklich vorangetrieben hat", schreiben die Forscher im "Nature".

Am Ende der letzten Eiszeit vor gut 10.000 Jahren ging der vereiste Teil der Erdoberfläche dramatisch zurück, was für den Menschen neue Lebensräume freigab. Seit Langem wird darüber debattiert, wie dieser Wandel zustande kam. Bisher spielten Proben des Eises aus der Antarktis dabei eine große Rolle. Die darin enthaltenen Kohlendioxid-Spuren ließen den Schluss zu, dass die CO2-Konzentration in der Atmosphäre erst anstieg, nachdem die Temperaturen schon angestiegen waren. Bisweilen wurde daraus abgeleitet, dass die CO2-Belastung der Umwelt durch den Menschen nicht zur Erderwärmung führe.

Erdbahn war Auslöser, CO2 aber wichtiger
Für die Harvard-Studie wurden Proben des Grönland-Eises, aber auch Gesteinsproben vom Grund verschiedener Seen auf allen Kontinenten herangezogen. Dadurch ergab sich laut Shakun ein komplexeres Bild. Die Verschiebungen im Weltraum, durch die die Erde näher an die Sonne geriet, seien als "Auslöser" der Entwicklung anzusehen, sagte der Leiter der Studie. Wichtiger sei jedoch die CO2-Zunahme. Die stärkere Sonneneinstrahlung habe in der nördlichen Hemisphäre zur Eisschmelze geführt, das geschmolzene Wasser habe die Strömungen im Atlantik verändert. Dann seien große Mengen CO2 freigesetzt worden, die in den Weltmeeren gespeichert waren.

Was damals rund 10.000 Jahre gedauert habe, sei nun durch das Eingreifen der Menschen in nur 200 Jahren erneut geschehen, sagte Shakun. "Der Planet hat schon mit seiner Antwort begonnen."

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