Regisseur tauchte ab

James Cameron war am tiefsten Punkt der Ozeane

Wissenschaft
26.03.2012 08:38
Als dritter Mensch überhaupt und als erster allein in einem U-Boot ist Regisseur James Cameron zum tiefsten Punkt der Weltmeere getaucht. Im sogenannten Challengertief des Marianengrabens im Westpazifik, 500 Kilometer südwestlich der Insel Guam, sammelte der 57-Jährige sechs Stunden lang Daten und filmte die Tiefseewelt. Vor ihm waren nur der Schweizer Jacques Piccard und der Amerikaner Don Walsh bis auf knapp elf Kilometer in den Tiefseegraben abgetaucht.

Nach seiner Rekordtauchfahrt mit der sieben Meter langen "Deepsea Challenger" kehrte Cameron am Montag an die Oberfläche zurück (linkes Bild). Schneller als erwartet sei er in nur 70 Minuten aus 10.898 Metern aufgetaucht, teilte die National Geographic Society mit.

"All systems okay", hatte er zuvor nach oben gemeldet, als er den Grund der Tiefseerinne erreicht hatte. Die Umwelt dort unten ist nach Angaben der Forscher von National Geographic dem Menschen fremder als die Mondoberfläche.

Schon Dutzende Mal in Tausenden Metern Tiefe
Der 57-jährige Cameron gilt als Tiefseefan und war schon Dutzende Male einige Tausend Meter tief getaucht. Er hatte auch das Wrack der "Bismarck" im Nordatlantik besucht und eine Dokumentation über das im Zweiten Weltkrieg von der britischen Royal Navy versenkte deutsche Schlachtschiff gedreht.

Bisher waren nur zwei Menschen in fast 11.000 Metern Tiefe. Doch der Schweizer Piccard und der Amerikaner Walsh hatten sich am 23. Jänner 1960 schon nach 20 Minuten auf die stundenlange Rückreise gemacht. Ihre "Trieste" musste den enormen Druck in 11.000 Metern Tiefe aushalten. Militärische U-Boote ächzen schon bei 300 Metern. Seitdem waren Forschungsroboter, aber nie wieder Menschen in solche Tiefen vorgedrungen. Cameron war jetzt von 170.000 Tonnen Wasserdruck umgeben.

"Angst ist eine gute Sache, wenn man ein Forscher ist"
"Die Tiefseegräben sind die letzte unerforschte Grenze unseres Planeten", hatte der "Titanic"-Regisseur vor seinem Tauchgang erklärt. "Sie bieten Wissenschaftlern ein Forschungsfeld für 100 Jahre." Der Kanadier wusste auch, dass sein Abenteuer nicht ungefährlich ist: "Ja, natürlich mache ich mir Sorgen", sagt er, schließlich wisse niemand, was da unten passiere, "aber Angst ist eine gute Sache, wenn man ein Forscher ist."

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