"Die reinste Hölle"

Heim-Opfer spricht von Folter und “Spatzerlkontrollen”

Österreich
21.03.2012 19:35
Bei diesen Schilderungen liest sich Charles Dickens' Oliver Twist wie ein Kinderbuch von Walt Disney - nach Jahrzehnten des Verdrängens bricht ein Opfer aus einem Wiener Kinderheim jetzt sein Schweigen. Seine Vorwürfe aus Horror-Anstalten von 1962 bis 1969: Fußball-Folter, Sex-Attacken, nächtliche "Spatzerlkontrollen".

Der heute etwa 60-Jährige möchte sein Gesicht nicht zeigen. Weder Freunde noch die eigene Ehefrau ahnen etwas von den Horror-Jahren in den Heimen auf der Hohen Warte und in Eggenburg in Niederösterreich.

Schläge, "Spatzerlkontrollen" und Fußball-Folter
So schildert er seine Folter-Vergangenheit also hinter einer Schattenwand. Nach all den Jahrzehnten sind die Vorwürfe längst verjährt, viele der Heimleiter und Erzieher bereits verstorben. Die Öffentlichkeit hat sein Schicksal entweder nie erfahren oder vergessen, ihm wird das nie gelingen. Seine Schilderungen:

  • Schon als Dreijähriger wurde er zur Strafe an Sesseln angegurtet und geschlagen. Schließlich kam er zur Hohen Warte: "Das war dort die reinste Hölle!"
  • Ein Erzieher verging sich regelmäßig ab Mitternacht an den Buben. Bei "Spatzerlkontrollen" wurde den Kindern mit Linealen auf den Penis geschlagen.
  • Die Fußball-Folter. Bei 33 Grad musste der Heranwachsende in voller Montur in der Mitte des Platzes stehen. Dabei wurde er von allen Kindern gezielt mit dem Ball abgeschossen. Bis er bewusstlos zusammenbrach.
  • Weiters erzählt er von Penetrationen durch Besenstiele oder Folter mit Zigaretten und Herdplatten.

FPÖ betrachtet Wiener Kommission als eine Farce
Jetzt meldete sich das Opfer beim Wiener FPÖ-Klubobmann. Johann Gudenus: "Die Wiener Kommission ist eine Farce. Kontrolliert wird nur ein Heim, aber weitere 17 sind mit massiven Vorwürfen konfrontiert!"

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