Vertrag aufgelöst

Gludovatz ab sofort nicht mehr Trainer der SV Ried

Fußball
19.03.2012 16:15
Nachdem am Montagvormittag offiziell geworden war, dass Trainer Franco Foda Meister Sturm Graz am Ende der Saison verlassen und Paul Gludovatz neuer Sportdirektor der Steirer werden wird, hat wenige Stunden später die SV Ried bekannt gegeben, sich per 1. April einvernehmlich von Gludovatz zu trennen. Der Burgenländer wird aber schon jetzt keine Trainings mehr leiten, sondern seinen Urlaub in Anspruch nehmen.

Gludovatz besaß bei den Riedern einen unbefristeten Vertrag mit Ausstiegsklausel, wovon er nun Gebrauch machte. "Diese Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen. Mir ist der Verein sehr ans Herz gewachsen, und ich habe mich hier im Innviertel so richtig wohl gefühlt. Die Herausforderung in Graz ist aber so groß, dass ich diese Chance unbedingt nutzen will. Ich werde aber immer gerne nach Ried zurückkehren", sagte der Burgenländer, der nun interimistisch bis Saisonende von den beiden Co-Trainern Gerhard Schweitzer und Michael Angerschmid vertreten wird.

Die erste Bewährungsprobe steht dem Duo schon am Mittwoch im Heimspiel gegen die Admira bevor. Der 48-jährige Schweitzer hatte die Rieder schon ab März 2002 für etwas mehr als ein Jahr betreut, zudem war er 2008 nach dem plötzlichen Rückzug von Georg Zellhofer für wenige Tage interimistisch tätig gewesen. Auch für den 38-jährigen Angerschmid ist die Aufgabe kein Neuland, hatte er die Rieder doch schon nach der Trennung von Thomas Weissenböck am Ende des Frühjahrs 2008 für drei Meisterschaftsspiele interimistisch betreut.

Entscheidung gegen das "englische Modell"
Zuvor hatte Liga-Konkurrent Sturm Graz Gludovatz als neuen Sportdirektor vorgestellt. Sturms Präsident Christian Jauk hatte sich erst am Sonntagabend von Ried die Erlaubnis geholt, mit Gludovatz verhandeln zu dürfen. Gespräche dürfte es aber auch schon in der Vergangenheit gegeben haben. Im Winter war auch Foda als Sportdirektor und Trainer in Personalunion im Gespräch, die Grazer entschieden sich auf einer Vorstandssitzung am Freitag allerdings gegen das "englische Modell". "Wir wollten eine Organisationsstruktur, die durch die Gewaltentrennung unabhängiger wird", erklärte Jauk.

Die Entscheidung habe auch nichts mit der aktuellen sportlichen Situation zu tun. "Es war keine Entscheidung gegen Foda, sondern für das neue System mit Trainer und Manager", betonte Sturms Präsident, der seinem Coach einen würdigen Abschied bereiten will. Foda nahm die Entscheidung gelassen zur Kenntnis. "Es gab viele gute Gespräche, aber zu viele unterschiedliche Tendenzen, das ist im Fußball so", sagte Sturms Trainer. Schlechte Laune habe er deshalb aber keinesfalls. "Ich bin überhaupt nicht böse über diese Entscheidung", erklärte Foda. Unter Gludovatz als Trainer weiterzuarbeiten, sei kein Thema mehr gewesen. "Man soll jetzt einen Schlussstrich ziehen", betonte der Deutsche.

Fodas Zukunft noch völlig offen
Nach dem Ende der laufenden Saison hat Foda 15 Jahre bei Sturm als Spieler und Trainer verbracht und dabei alle Hochs und Tiefs vom dreimaligen Titelgewinn bis zum Konkurs miterlebt. "Das sind Dinge, die man immer in Erinnerung behalten wird", erklärte er. Der 45-Jährige wird auch weiterhin eng mit der Steiermark verbunden bleiben, bleibt doch seine Familie in Graz. Seine persönliche Zukunft ist noch vollkommen offen. "Ich habe bis jetzt mit keinem einzigen Team verhandelt, alles andere gehört in das Reich der Märchen", äußerte sich Foda zu Gerüchten über einen kolportierten Wechsel zum deutschen Bundesligisten Hertha BSC.

Schopp und Milanic heiße Kandidaten in Graz
Zuvor will sich Foda aber noch erfolgreich aus Graz verabschieden, zumindest mit dem Erreichen eines Europacup-Startplatzes für die nächste Saison. "Ich wünsche mir, dass die Mannschaft bis zum Saisonende wieder in die Spur kommt. Fakt ist, dass ich als Trainer jetzt auf dem Markt bin, ich werde aber trotzdem meine Arbeit bei Sturm nicht vernachlässigen und alles geben", erklärte Foda. In der Nachfolgefrage ist noch alles offen, in der Gerüchteküche brodeln Namen wie Darko Milanic und Markus Schopp.

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(Bild: KMM)



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