11.750 Kündigungen

Schlecker schließt gleich jede zweite deutsche Filiale

Ausland
29.02.2012 15:26
Die insolvente Drogeriekette Schlecker schließt jede zweite Filiale in Deutschland und streicht dort rund die Hälfte der Arbeitsplätze. "Das ist ein überlebensnotwendiger Einschnitt", erklärte ein Unternehmenssprecher am Mittwoch in Frankfurt. Damit verlieren rund 11.750 Beschäftigte ihren Job. Die Filialen in Österreich sind laut dem Unternehmen nicht vom Kahlschlag betroffen.

Schlecker hatte am 23. Jänner beim Amtsgericht Ulm Insolvenz beantragt, kurz danach folgte die Tochter IhrPlatz. Derzeit arbeiten rund 32.000 Mitarbeiter im Konzern und seinen insgesamt etwa 7.000 Filialen.

Laut dem Sprecher sollen 3.000 der rund 6.000 deutschen Geschäfte des Familienkonzerns aus dem schwäbischen Ehingen schließen, womit 11.750 Beschäftigte vom Arbeitsplatzabbau betroffen seien. Ausgenommen von den harten Einschnitten seien zunächst die Tochter IhrPlatz mit ihren rund 6.000 Arbeitsplätzen und 650 Filialen sowie die bisher nicht insolventen Auslandstöchter.

"Keine Veränderung in Österreich"
"In Österreich ist zunächst keine Veränderung vorgesehen", sagte der Sprecher. "Das, was bei der Pressekonferenz am 8. Februar in Wien gesagt wurde, hat heute noch Gültigkeit." Damals hatte Lars Schlecker, der Sohn des Unternehmensgründers Anton Schlecker, versichert, sich nicht von den Auslandstöchtern trennen zu wollen.

Schlecker betreibt in Österreich 931 Märkte mit knapp 3.000 Mitarbeitern. Sollte es hierzulande zu Veränderungen kommen, werde man "natürlich sehr transparent informieren", so der Sprecher.

Unternehmen hält sich für zukunftsfähig
Der vorläufige Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz erklärte am Mittwoch, nun werde er Verhandlungen mit der Arbeitnehmerseite für eine schnelle Einigung führen. Ende März solle bereits das Insolvenzverfahren eröffnet werden. Danach dürfe Schlecker nicht mit Verlusten weitergeführt werden, sonst ließen sich auch keine möglichen Investoren finden.

Auf Konzernebene gebe es momentan zwei Szenarien: Entweder Schlecker bleibe selbstständig oder man finde einen Investor. Mit den derzeitigen "Maßnahmen" bereite man "die Basis für anstehende Investorengespräche" vor. In beiden Fällen sei Schlecker zukunftsfähig, so Geiwitz.

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