21 Tote im Jemen

Verheerender Anschlag auf Eliteeinheit

Ausland
25.02.2012 20:20
Bei der Explosion einer Autobombe sind am Samstag in der jemenitischen Stadt Mukalla am Indischen Ozean in der Provinz Hadramaut mindestens 21 Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt worden. Die meisten Opfer gehörten der Eliteeinheit der Republikanischen Garde an, die vom Sohn des bisherigen Präsidenten Ali Abdallah Saleh befehligt wird. Die jemenitische Agentur Marib berichtete, dass vermutlich eine lokale Al-Kaida-Gruppe für den Anschlag verantwortlich sei.

Der Selbstmordattentäter hatte versucht, mit seinem Fahrzeug in den Palast von Mukalla einzudringen. Die Sicherheitskräfte hielten ihn aber auf, worauf er den Wagen nahe einer Einfahrt in die Luft sprengte. Seit Beginn der Massenproteste gegen Saleh vor einem Jahr hat das Terrornetzwerk Al-Kaida zeitweise ganze Landstriche Jemens unter seine Kontrolle gebracht.

Neuer Präsident vereidigt
Kurz vor dem Anschlag war in der Hauptstadt Sanaa der neue Präsident Abed Rabbo Mansour Hadi vereidigt worden. In seiner Antrittsrede erklärte der bisherige Vizepräsident, der Jemen müsse einen Schlussstrich unter die Krise ziehen: "Wenn wir uns den Herausforderungen nicht stellen, wird das Chaos regieren." Hadi war der einzige Kandidat bei der Wahl am Dienstag und bekam 99,8 Prozent der Stimmen. Er soll zwei Jahre als Übergangspräsident amtieren. Der neue Präsident soll am Montag in sein Amt eingeführt werden.

Sein nach monatelangen Massenprotesten abgetretener Vorgänger Saleh nahm auch an dem Staatsakt teil. Der 69-Jährige, der das südarabische Land 33 Jahre lang regiert hatte, ist inzwischen aus den USA zurückgekehrt, wo er sich medizinisch behandeln ließ (siehe Infobox). Saleh hatte im November offiziell seinen Rückzug aus der Politik angekündigt. Im Gegenzug wurden ihm Immunität und Straffreiheit garantiert. Gegen diese Regelung laufen oppositionelle Gruppierungen seit Monaten Sturm.

Am Rande eines Bürgerkrieges
Der Jemen, der zu den ärmsten Ländern der Welt zählt, steht weiter am Rande eines Bürgerkrieges. Im Norden wie auch im Süden kämpfen Aufständische gegen die Regierung. Sorgen bereitet vor allem die zunehmende Ausbreitung eines Ablegers der Terrororganisation Al-Kaida.

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