Orange-Übernahme

T-Mobile fordert gründliche Prüfung des Wettbewerbs

Elektronik
03.02.2012 14:33
T-Mobile, die Nummer zwei am österreichischen Mobilfunkmarkt, mahnt angesichts der Übernahme von Orange durch "3" und des Weiterkaufs der Orange-Tochter "Yesss!" an A1 eine gründliche Wettbewerbsprüfung ein. Auch bei der Bundeswettbewerbsbehörde gibt es Bedenken.

"Wir vertrauen darauf, dass die zuständigen Behörden in Österreich und auf europäischer Ebene bei der angekündigten Übernahme für faire Wettbewerbsbedingungen für alle Marktteilnehmer sorgen werden. Insbesondere die Abgabe der Frequenzpakete 2100, 2600 und 900 MHz an die A1 Telekom Austria bedarf aus unserer Sicht noch einer genauen Prüfung durch die zuständigen Behörden", teilte T-Mobile-Chef Robert Chvatal (Bild) am Freitag in einer Aussendung mit.

Massive Bedenken bei Bundeswettbewerbsbehörde
Die Bundeswettbewerbsbehörde hatte zuvor bereits massive Bedenken wegen des "3"/Orange/Yesss!-Deals bekundet. "Ein Okay für dieses Paket ist, so wie es derzeit ausschaut, schwer vorstellbar", sagte Sprecher Stefan Keznickl am Freitag. Die Übernahme von Orange durch "3" und der Weiterverkauf von "Yesss!" an A1 bedeute eine Reduktion auf drei Anbieter, "und damit eine Reduktion des Wettbewerbs". Keznickl schränkte aber ein, dass der Behörde derzeit noch keine näheren Informationen der Netzbetreiber vorliegen würden.

"'3' wird versuchen, die Nummer zwei zu werden"
Martin Reitenspieß, Vice Präsident der Abteilung CMT beim internationalen Berater Booz & Company, hält dem entgegen, dass es in Europa weit größere Länder mit in Relation zur Bevölkerung vergleichsweise geringerer Anbieterzahl gebe. "'3' wird versuchen, die Nummer zwei zu werden", erwartet Reitenspieß einen weiterhin intensiven Wettbewerb.

Österreich sei jetzt schon im europäischen Vergleich ein Billigtarif-Land, mit oder ohne Übernahme wäre es ohnehin nicht mehr weit nach unten gegangen. "Irgendwann gibt es die industrielle Logik, dass man auch Geld verdienen muss", so Reitenspieß. Von dem Kauf werde der Wirtschaftsstandort Österreich jedenfalls profitieren, da nun mehr Geld für Investitionen ins Netz - wie zum Beispiel in die nächste Mobilfunkgeneration LTE - vorhanden sei.

Geschäft soll bis Sommer unter Dach und Fach sein
Die Orange-Übernahme muss bei den Wettbewerbshütern in Brüssel beantragt werden, da der weltweite Umsatz der beteiligten Konzerne mehr als fünf Milliarden Euro beträgt. Hinter "3" steht der chinesische Konzern Hutchison, hinter Orange die France Telecom. "3" und Orange gehen davon aus, dass sie im Sommer des heurigen Jahres grünes Licht der Wettbewerbshüter bekommen.

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