Krisensicher?

Tipps und Infos rund ums Investieren in Gold

Wirtschaft
19.01.2013 12:00
Die allgemeine Verunsicherung hinsichtlich der Wirtschaftslage und der Entwicklungen, die uns noch bevorstehen, hat zu einem regelrechten Goldrausch geführt. Die Flucht in das vermeintlich krisen- und inflationssichere Veranlagungsinstrument sollte aber genau überlegt werden. Hier erfährst du, was du bei einer Veranlagung von Gold beachten solltest.

Der Hauptgrund für eine Investition in Gold stellt seine langfristige Werthaltigkeit dar. Für Sparer ist Gold eine Form der Wertabsicherung bzw. eine Form von internationaler Währung, weshalb jene, die das "Umfallen" einer Währung befürchten, gerne zu Gold greifen. Denn Gold besitzt als Edelmetall einen Tauschwert, ist somit nie "wertlos", wie das bei Aktien passieren kann.

Der Goldpreis selbst richtet sich nach der geförderten Menge, dem industriellen Bedarf (Schmuckindustrie) und dem Bedarf der Zentralbanken. In Krisenzeiten steigt naturgemäß die Nachfrage nach Gold, weshalb hier auch der Goldpreis in die Höhe schnellt – wie dies auch im Krisenjahr 2008 zu beobachten war. Im März 2008 erreichte der Goldpreis erstmals einen Wert von über 1.000 US-Dollar pro Unze. Binnen sechs Jahren vervierfachte sich der Goldpreis damit nahezu. Im Jahr 2012 stand der Goldpreis schon kurz vor der 2.000-Dollar-Marke (Oktober 2012), ist davon aktuell aber wieder entfernt (Kurs schwankt um 1.700 Dollar).

Diese Schwankungen sind beim Goldpreis normal. Der Grund hierfür liegt vorwiegend im Investitionsverhalten diverser Spekulanten, die Gewinne aus den Goldinvestments zu Geld machen.

Investitionsmöglichkeiten in Gold
Der Goldpreis wird in Dollar je Unze (28,35 Gramm) bzw. Feinunze (31,10 Gramm) angegeben. Gold wird dabei in Form von Münzen sowie Barren gehandelt. In Österreich sind Philharmoniker-Münzen sowie Dukaten gängige Münzprägungen. Die weltweit bedeutendsten Anlagemünzen sind der südafrikanische Krügerrand, der kanadische Maple Leaf sowie australische Nuggets.

Es gilt, sehr genau zu unterscheiden, welche Art von Münzen gekauft wird. Anlagemünzen gehen in ihrem Wert nach dem Goldpreis, während Sonderprägungen bzw. Sammlermünzen zusätzlich von der konkreten Nachfrage sowie der Auflage und anderen, teils schwer vorhersehbaren Faktoren in ihrem Preis beeinflusst werden. Goldmünzen können in Österreich in Banken bzw. bei der Münze Österreich erstanden werden. Verhandlungen betreffend Ankaufsspesen bzw. Kursvereinbarungen sind oft möglich und zahlen sich durchaus aus.

Weiters gibt es die Möglichkeit, nicht direkt in Gold, sondern in Fonds oder Zertifikate mit dem Thema Gold zu investieren. Dabei kaufst du Fondsanteile bzw. Zertifikate von Unternehmen, die in Gold investieren, wie etwa Goldminen. Hier hast du den Vorteil, dass du dir um die Aufbewahrung des Goldes keine Gedanken machen musst, allerdings kommt neben dem Risiko des schwankenden Goldpreises noch das Bonitätsrisiko der Unternehmen hinzu, in die veranlagt wird. Weiters fallen Kosten für die Depotführung an.

Vorteile einer Geldanlage in Gold
Gold gilt als krisensicheres Zahlungsmittel. Immer wieder war zu beobachten, dass in Krisenzeiten der Goldpreis stieg, da die Nachfrage meist aufgrund der Sorge vor Inflation sehr groß war. Auch fallende Dollar-Kurse führten immer wieder zu einer Investition in Gold. Gold wird als allgemein gültige Tauschwährung gehortet, um für den Fall eines Zusammenbruchs einer Währung nach wie vor zahlungsfähig zu sein und sein Vermögen zu bewahren.

Nachteile einer Investition in Gold
Gold besitzt zwar immer zumindest einen Tauschwert, allerdings darf nicht vernachlässigt werden, dass Gold genauso einen Kurs besitzt wie eine Aktie. Und der kann steigen, aber auch fallen. Und oft, wenn der Goldpreis steigt, fällt er unmittelbar danach wieder, da Investoren, die bei niedrigeren Werten gekauft haben, das hohe Niveau ausnutzen, um Gewinne zu realisieren.

Ein Einstieg sollte daher gut überlegt werden, da es aufgrund der schwankenden Kurse sein kann, dass ein Verkauf mit einem Verlust verbunden ist. Denn steigst du bei einem Kurs von 1.600 ein und musst einige Monate später zu 1.440 verkaufen, realisierst du einen Kursverlust von zehn Prozent.

Der Goldpreis hat sich historisch immer ziemlich stabil bewegt, seit dem Ausbrechen der Wirtschaftskrise waren allerdings teilweise extreme Kurssprünge von bis zu 25 Prozent innerhalb eines Jahres zu verzeichnen. Daher sollten nicht mehr als fünf bis maximal 15 Prozent des Vermögens in Gold investiert werden. Weiters darf nicht vernachlässigt werden, dass Gold keine Zinsen abwirft, sondern im Gegenteil oft noch Kosten für die Lagerung in einem Safe mit sich bringt. Erträge können nur im Fall steigender Kurse durch einen Verkauf erwirtschaftet werden.

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