Bei Untersuchungen in Korallenriffen vor der Küste Australiens konnten die Wissenschaftler beobachten, dass etwa die typische Fähigkeit von jungen Riffbarschen (Bild) und Clownfischen, Hindernisse durch eine typische Seitenverlagerung nach rechts oder links zu umschwimmen, abgenommen hat. Außerdem entdeckten die Forscher, dass bei steigendem CO2-Gehalt im Wasser Jungtiere schlechter hören, ihre Feinde deutlich schlechter am Geruch erkennen und dadurch die angeborene Fluchtreaktion beeinträchtigt ist.
CO2 beeinflusst Rezeptor im Gehirn
"Wir haben herausgefunden, dass der steigende CO2-Gehalt in den Ozeanen direkt die Neurotransmitter-Funktionen beeinflussen", sagt Philip Munday von der James Cook University im australischen Townsville, der den wissenschaftlichen Nachweis dafür bei anschließenden Laborversuchen erbringen konnte. Er konnte zeigen, dass bei hoher Kohlendioxid-Dosierung ein wichtiger Rezeptor im Gehirn der Tiere namens GABA-A angeregt wird und dadurch das Verhalten der Fische ändert. Wurde die CO2-Konzentration im Wasser wieder gesenkt, zeigten die Tiere schon nach einer halben Stunde wieder ihr normales Verhalten.
Prognosen zufolge wird sich die CO2-Konzentration in den Ozeanen von derzeit 380 ppm (zu deutsch: "Teile von einer Million") bis zum Jahr 2100 auf 700 bis 900 ppm verdoppeln - mit vermutlich verheerenden Auswirkungen auf die Tierwelt unter Wasser, befürchten die Forscher.
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