"Krone" zeigt auf:
Betrüger locken mit Wohnungen, die es nicht gibt
Das Angebot klang verlockend: Wohnung in Nähe der Fakultät für Sozial- und Wirtschaftswissenschaft, rund 50 Quadratmeter, 380 Euro, alles inklusive. Die dazugehörigen Bilder zeigten eine sehr schicke, helle, modern eingerichtete Wohnung. Auf den ersten Blick ein wahres Schnäppchen.
Auf den zweiten Blick gab es abgesehen davon, dass der Preis alles andere als marktüblich ist, ein kleines Problem: Der Verkäufer sitzt im Ausland. Er sei Ingenieur und arbeite in den nächsten vier Jahren in Zypern, gab der Vermieter im folgenden E-Mail-Verkehr an. Er sei aber der Eigentümer des "Apartments" und dieses sehe auch so aus wie auf den Bildern, schrieb er in fast fehlerfreiem Englisch.
Zwei Monatsmieten im Voraus für Wohnungsschlüssel
Die Miete beinhalte Wasser, Strom, Internet, Kabel-Fernsehen, Parken, Klimaanlage und eine komplett eingerichteten Küche. Die Mindestmietdauer betrage zwei Monate, verfügbar ab sofort. Er wolle aber zwei Monatsmieten im Voraus als Sicherheit dafür, dass er die Schlüssel schickt. Dieses Geld erhalte man wieder zurück, falls die Wohnung nach erfolgter Besichtigung nicht gefallen sollte.
"Offensichtlich brauchen wir nur einen Weg, um das Geschäft abzuschließen", schrieb der Vermieter Meidl T. "Die Lösung bietet eine Gesellschaft namens DHL, die gleichzeitig Zahlung und Auslieferung der Schlüssel übernimmt." Meidl T. mahnte zu schnellem Handeln, da er viele Interessenten habe.
"Es handelt sich um Internet-Betrug"
Auffällig war die Eile, mit der er das Geschäft abschließen wollte. Auf persönliche Fragen, beispielsweise ob eine gemeinsame Besichtigung zu irgendeinem Zeitpunkt möglich ist, wurde erst gar nicht eingegangen. Zum Schein wurde das Geschäft gestartet, der nächste Schritt war ein Mail, das durchaus von DHL stammen könnte. Eine Recherche ergab jedoch: "Es handelt sich um Internet-Betrug", wie Christine Kiss, Sprecherin von DHL, erklärte - die Masche sei bekannt.
Der ehrenwerte Meidl T. hatte sich aber schon früher verraten. Als erste Adresse nannte er die Museumstraße 30 – das ist allerdings ein Bankgebäude. Nein, er habe sich geirrt, erklärte er daraufhin. 15 sei die richtige Hausnummer. Pech gehabt: Im Landesmuseum sind keine Zimmer frei.
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