Konsolen-Krimi

Hochspannung? Fehlanzeige bei Ubisofts “NCIS”

Spiele
29.11.2011 14:40
Vom Blick in den Fernseher bis zu einer Folge "Navy CIS" ist es meist nur ein kurzer Weg. Seit 2003 erfreut sich die US-Krimiserie, deren Ermittler mit Fällen von Terrorismus und Spionage kämpfen, auf zahlreichen TV-Sendern großer Beliebtheit. Angesichts dieses Erfolgs war es nur eine Frage der Zeit, bis sich auch ein Publisher daran wagen würde, die TV-Serie für eine Videospielfassung aufzubereiten.

Was in der Vergangenheit bislang nur selten gelang, nämlich die erfolgreiche Umsetzung, sollte diesmal Ubisoft meistern. Die Verpackung von "NCIS" verspricht neue exklusive Fälle aus der Feder der Serienautoren. Bei der Lösung der Kriminalrätsel behilflich sein sollen die eigenen Instinkte sowie modernste Technik.

Die Fälle, die auf die Ermittler des NCIS warten, brauchen sich vor jenen aus der Fernsehserien nicht zu verstecken. Vier Episoden warten darauf, bewältigt zu werden. Die ersten drei scheinen zunächst nichts miteinander zu tun zu haben. Wie die letzte Folge jedoch zeigt, sind sie enger miteinander verknüpft, als ursprünglich angenommen.

Knick in der Optik
Wie auch im TV lebt "NCIS" von den konträren Charakteren Special Agent Leroy Jethro Gibbs, Anthony DiNozzo, Ziva David, Timothy McGee, Abby Scuitto sowie Dr. Ducky Mallard. Der Wiedererkennungswert im Spiel ist allerdings begrenzt. Während die Dialoge gelungen sind, lässt die grafische Ähnlichkeit stark zu wünschen übrig.

Im Nachhinein betrachtet ist der "powered by Adobe Flash"-Aufdruck wohl als Warnhinweis zu verstehen, schließlich kommt Flash normalerweise auf Webseiten als Plugin für multimediale Inhalte oder Spiele zum Einsatz. Als verbesserungswürdig entpuppt sich auch die deutsche Übersetzung, der zufolge ein Opfer erst erschossen und dann auch noch getötet wurde. Bei so viel Perfidie ist natürlich das NCIS-Team gefragt.

Gähnende Langeweile im Ermittler-Alltag
Wer angesichts des Mauszeigers bei den folgenden Fällen auf ein Adventure in guter alter LucasArts-Tradition hofft, wird enttäuscht. Damit man bei der Spurensuche mittels Fotoapparat nämlich gar nicht erst suchen muss, blinken die entsprechenden Stellen auf. Hie und da sind sogar Gegenstände zu verrücken oder ein Tresor zu öffnen. Knacken wäre jedoch zu hoch gegriffen, denn der linke Stick ist lediglich im oder gegen den Uhrzeigersinn zu drehen.

Bevor man vor lauter Aufregung in gähnende Langeweile abdriftet, stehen mitunter Zeugenbefragungen an. Ab und an wird hierbei ein Button eingeblendet, der gedrückt werden muss, ehe ein Countdown abgelaufen ist. Verhöre verlaufen nach einem ähnlichen Prinzip, zusätzlich sind hierbei die richtigen Beweise als Druckmittel auszuwählen.

Auf der vergeblichen Suche nach Herausforderungen
Als Expertin für die Abnahme von Fingerabdrücke steht Abby zur Seite. Der Aufwand hält sich mit "Button drücken", "Stick nach rechts", "Stick nach oben" und dem abschließenden Drücken der Schultertaste allerdings abermals in engen Grenzen. Beim Abgleich muss schließlich aus einer Auswahl der passende Abdruck ausgewählt werden. Ganz ähnlich verlaufen die Überprüfung von Kugeln und die chemische Analyse von Substanzen.

Bei Ducky wird wiederum fleißig fotografiert. Damit es nicht zu schwer wird, sind die Bereiche auch hier hervorgehoben. McGee, das Computergenie, knackt hingegen Datenbanken oder Handys. Der Schwierigkeitsgrad ist auch hier selbst für Kinder eine Beleidigung. So müssen beispielsweise lediglich die hervorgehobenen Zahlen angeklickt werden. Einzig die GPS-Ortung, bei der ein Fadenkreuz über einem sich bewegendem Fahrzeug zu halten ist, erfordert ein wenig Fingerspitzengefühl.

Zwischendurch sind die ausgewerteten Beweise auf Beweistafeln sinnvoll zu verketten. Selbstredend, dass der Spieler in diesem Part auch nicht ins Schwitzen gerät. Wobei, passieren kann ohnehin nichts, kann jeder Teil darf beliebig oft wiederholt werden.

Fazit: "NCIS" reiht sich leider nahtlos in der Reihe der schlecht umgesetzten Filme oder Serien ein. Einem Schwierigkeitsgrad, der keiner ist, und einer teilweise grottenschlechten Grafik stehen lediglich die ordentlichen Geschichten der Episoden gegenüber. Würde das Ganze als Film ohne Interaktionsmöglichkeiten laufen, wäre der Spaßfaktor wohl höher. Fans sollten sich daher lieber gleich die Staffeln auf DVD besorgen.

Plattform: Xbox 360 (getestet), PS3, Wii, PC
Publisher: Ubisoft
krone.at- Wertung: 3/10

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