'Ausraster' nach Zank

Betrunkene fuhr Sohn und Mann mit Auto nieder: Haft

Kärnten
28.11.2011 13:49
Eine 47-jährige Kärntnerin, die im Mai mit 1,43 Promille Alkohol im Blut versucht hatte, ihren Ehemann und ihren neun Jahre alten Sohn mit dem Auto niederzufahren, ist am Montag am Landesgericht Klagenfurt wegen absichtlich schwerer Körperverletzung verurteilt worden. Die Frau erhielt nicht rechtskräftig zwei Jahre unbedingte Haft und muss einen Entzug machen.

Die Villacherin hatte am Abend ihres "Ausrasters", wie sie es selbst ausdrückte, "schon untertags etwas getrunken und am Abend mehr, wegen der Situation" - nämlich eine halbe Flasche Whisky. Sie habe sich Sorgen gemacht, das Jugendamt könnte ihr die Kinder wegnehmen, und sich deswegen in einem Ausnahmezustand befunden.

Sie geriet mit ihrem Ehemann - der genauso wie die Tochter im Gerichtssaal unter den Zusehern saß - in Streit. Als der Mann mit dem Sohn die Wohnung verlassen hatte, folgte ihnen die Angeklagte, stieg ins Auto, raste auf die beiden zu und verletzte ihren eigenen Sohn. Er erlitt Quetschungen, Riss- und Schürfwunden.

"Ich liebe meine Familie und würde sie nie töten"
"Meine Klientin wollte noch bremsen", sagte der Anwalt der 47-Jährigen. Nur bis zum Zeitpunkt, als sie mit dem Wagen in eine Mauer gekracht ist, habe die Reaktionszeit nicht mehr für eine Bremsung gereicht.

"Ich habe, als ich den Bub sah, extra weggelenkt und wollte meinen Mann nur erschrecken", so die Angeklagte, "Ich liebe meine Familie und würde sie nie töten." Auf die Frage der Staatsanwaltschaft, ob die Angeklagte bereit sei, einen stationären Entzug zu machen, sagte die 47-Jährige: "Wenn es sein muss. Ich fühle mich auch ohne Alkohol gut."

"Sie haben das Auto als Waffe benutzt und nicht gebremst"
"Es besteht kein Zweifel, dass Sie ihren Mann und Sohn absichtlich verletzen wollten", so der Richter bei der Urteilsverkündung. "Sie haben das Auto als Waffe benutzt und nicht gebremst." Man habe die Frau nicht wegen versuchten Totschlags angeklagt, weil Ehemann und Sohn nicht gegen sie aussagen wollten und der Nachweis daher nicht zu erbringen gewesen wäre.

Erschwerend war für den Richter die Tatsache, dass die Frau auch nach der Attacke mit dem Auto "in Rage geblieben war" und Sanitäter attackierte, die ihren Sohn versorgen wollten.

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