Schutz vor Krise?
Venezuelas Chavez holt Goldvorräte aus Ausland zurück
Begeisterte Menschen standen am Freitag in Caracas Spalier, als die von schwer bewaffneten Soldaten bewachte erste Ladung der Goldbarren in gepanzerten Fahrzeugen vom Flughafen zur Zentralbank gefahren wurde. Die Nationalgarde werde ein wachsames Auge auf den Goldschatz haben, verkündete der Staatschef.
Über seine Kritiker goss Chavez gleich kübelweise Hohn aus: "Die sagen, Chavez hortet das Gold im Miraflores (dem Präsidentenpalast, Anm.) oder verschenkt es an Kuba. Das Gold kehrt dahin zurück, wo es hingehört - in die Tresore der Zentralbank."
Experten: Aktion riskant, teuer und langsam
Chavez hatte im August angekündigt, aus Gründen der nationalen Souveränität den größten Teil der im Ausland liegenden mehr als 160 Tonnen Gold im Wert von über elf Milliarden Dollar (8,32 Milliarden Euro) heimzuholen. Der Löwenanteil des venezolanischen Goldschatzes liegt in London.
Nach Angaben eines ranghohen Regierungsvertreters soll die rund neun Millionen Dollar teure Rückholaktion bis zum Jahresende abgeschlossen sein. "Das Volk wird informiert, sobald die letzte Ladung eingetroffen ist", versicherte Zentralbank-Chef Nelson Merentes. Experten haben die Aktion als riskant, teuer und langsam kritisiert.
Soll Gold-Rückholung Sanktionen verhindern?
Die Rückholung des Goldes soll Chavez im kommenden Jahr den nötigen Glanz im Wahlkampf verschaffen und seine Bestätigung im Amt sichern. Chavez-Kritiker werfen ein, der Staatschef wolle damit auch verhindern, dass der Goldschatz des lateinamerikanischen Öl-Exportlandes durch Sanktionen eingefroren werde.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).