Kampf um Geschenke

USA: Pfefferspray für Shopping-Konkurrenz

Ausland
25.11.2011 19:47
"Lasst die Einkaufs-Spiele beginnen" - so lautete die Schlagzeile der "Washington Post" zum traditionellen Startschuss des langen Einkaufswochenendes in den USA. Eine Frau in Los Angeles dürfte dies aber etwas zu ernst genommen haben. Von der Einkaufswut gepackt, besprühte sie ihre "Konkurrrenz" in einer Wal-Mart-Filiale mit Pfefferspray, um sich einen Vorsprung zu den besten Schnäppchen zu verschaffen. Willkommen im ganz normalen Shopping-Wahnsinn.

Sie habe den Pfefferspray inmitten des Gedränges in mehreren Gängen des Wal-Marts versprüht, sagte der Feuerwehrmann James Carson der "Los Angeles Times". Sie hatte es demnach auf stark reduzierte Spielekonsolen, Puppen der Marke Bratz und Dreiräder abgesehen. 20 Menschen seien leicht verletzt worden, darunter auch Kinder, sagte Carson. Sie hätten an Halsschmerzen, Augen- und Hautirritationen gelitten.

"Die Menschen haben angefangen zu schreien, sich gegenseitig angerempelt und dann war plötzlich überall das Pfefferspray in der Luft", erzählte eine Augenzeugin der "Los Angeles Times". Einige Kunden hätten das Spray direkt ins Gesicht gekriegt. "Es war die pure Kunde-gegen-Kunde-Einkaufswut", kommentierte ein Polizist den Zwischenfall. Ob die Angreiferin mit oder ohne Schnäppchen das Weite suchen musste, blieb offen. Von der Frau fehlt bisher jede Spur.

"Toys R Us" nahm Kunden in "Geiselhaft"
Die Geschäfte locken die Amerikaner heuer mit besonders kräftigen Preisnachlässen, um der verbreiteten Unsicherheit wegen der trüben Konjunktur zu begegnen. Schon vor Sonnenaufgang hatten sich am sogenannten "Black Friday" vor den Geschäften lange Schlangen gebildet. Mancherorts öffneten Läden trotz Kritik schon am Vorabend. Der Brückentag zwischen dem Feiertag Thanksgiving und dem Wochenende zählt zu den umsatzstärksten Tagen des Jahres. Handelsangestellte berichteten von teils bizarren Szenen, als die Einkaufstempel ihre Pforten für die kaufwillige Kundschaft öffneten.

Die Filiale des Spielzeugriesen "Toys R Us" am New Yorker Times Square nahm die Kunden gar in "Geiselhaft". Als die Rolltreppe vom Erdgeschoss in den ersten Stock des Geschäfts ausfiel, wurde die nach unten führende Rolltreppe kurzerhand umfunktioniert - Hauptsache die Kunden konnten zu den Sonderangeboten gelangen. Zahlreiche Menschen waren in der Folge im oberen Stockwerk gefangen, vor den Aufzügen bildete sich eine lange Schlange.

152 Millionen im Schnäppchen-Rausch
Insgesamt sollen 152 Millionen Menschen nach Einschätzung des Nationalen Einzelhandelsverbandes (NRF) an diesem Wochenende in den USA die Läden stürmen. Das wären rund zehn Prozent mehr als 2010. Die Konsumenten dürften dabei in etwa so viel ausgeben wie im vergangenen Jahr, schätzt Bloomberg-Analyst Marshal Coher. "Es ist ein gutes Zeichen, dass die Verbraucher in die Läden kommen und sich nicht davon abbringen lassen, schöne Festtage zu verbringen", so Coher.

Freuen wird sich darüber vor allem die Wirtschaft - als größte Volkswirtschaft der Welt hängen die USA zu 70 Prozent vom Privatkonsum ab. Der NRF will am Sonntag vorläufige Zahlen vorlegen, wie das "Black Friday"-Wochenende verlief.

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