Die traumatisierte 27-Jährige gab laut Ermittlern bei der Einvernahme an, in Serbien um 2.500 Euro an einen 32-jährigen Wiener verkauft worden zu sein. Dann sei sie am 8. November über Ungarn nach Österreich gebracht und in einer Wohnung in Wien eingesperrt worden. Sie durfte nicht weggehen, stand unter ständiger Aufsicht, bekam kaum zu essen und musste täglich bis zu sechs Freier bedienen - den "Lohn", pro Stunde und Freier rund 120 Euro, behielten sich die Verdächtigen, so die Frau gegenüber der Polizei.
Hilferuf per Handy von Freier
Mit dem Handy eines Freiers kontaktierte sie dann am Sonntag einen Verwandten in Serbien. Ihm sagte die Frau, dass sie in Wien in einer Wohnung gefangen gehalten, zur Prostitution gezwungen und misshandelt werde. Nach einem Hinweis der serbischen Behörden begannen dann die Ermittlungen in Österreich, die schon am Montag zur Befreiung der 27-Jährigen führten.
Bandenchef und Mittäter dingfest gemacht
Neben dem 32-jährigen mutmaßlichen Chef der Bande wurden auch dessen Frau, ein 29-jähriger in Wien lebender Serbe, ein 39-jähriger Slowake und ein 25-jähriger in Wien lebender Slowake festgenommen. Sie sollen den illegalen Escort-Service betrieben sowie Aufpasser- und Chauffeurdienste geleistet haben. Die Beschuldigten wurden mittlerweile in die Justizanstalt Wien-Josefstadt eingeliefert. Die Polizei ermittelt noch wegen weiterer Mittäter und der Verbindungsmänner in Serbien. Zudem werden noch mehr Opfer vermutet.
Erst am Mittwoch war bekannt geworden, dass eine Bande von Bulgaren Landsleute nach Österreich gebracht und dort zum Betteln bzw. auf den Strich gezwungen haben soll. Sieben Verdächtige wurden in Haft genommen, 31 Opfer ausgeforscht (siehe Infobox).
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