Image-Schaden
D: Kirche verkauft Verlag wegen "Porno-Literatur"
Der Weltbild-Verlag steht im Besitz von zwölf deutschen Diözesen und der Soldatenseelsorge Berlin. Dem nunmehrigen Beschluss vorausgegangen waren am Montag Beratungen der Deutschen Bischofskonferenz in Würzburg. Die Kirchenvertreter werfen der Geschäftsführung des Verlags vor, dass sie der Glaubwürdigkeit der Kirche geschadet hätte. Weltbild sei es nicht gelungen, den Verkauf von Medien zu unterbinden, die den idellen Zielen der Kirche widersprächen.
In den vergangenen Jahren gab es vor allem aus konservativen katholischen Kreisen immer wieder Kritik an Weltbild, weil es dort auch weltliche Literatur aus dem Erotikbereich zu kaufen gab, etwa Bücher mit Titeln wie "Schlampen-Internat" oder "Anwaltshure".
"Porno-Literatur" stieß auch dem Papst sauer auf
Trotz einer Erklärung von Weltbild, keine Porno-Literatur zu verkaufen und nur in verschwindend geringem Ausmaß Erotik-Literatur, hatte die Kritik in den vergangenen Wochen deutlich an Dynamik gewonnen - bis schließlich Papst Benedikt XVI. ein schärferes Vorgehen der deutschen Bischöfe forderte. Der Papst mahnte, dass es an der Zeit sei, die "Verbreitung von Material erotischen oder pornografischen Inhalts, gerade auch über das Internet, energisch einzuschränken".
Der Verlag, der auch Anteile an Buchketten wie etwa Hugendubel und Wohlthat hält und zu dem die Vertriebsmarken Weltbild, Jokers, KIDOH und buecher.de gehören, setzte zuletzt fast 1,7 Milliarden Euro im Jahr um. Damit ist Weltbild in Deutschland der zweitgrößte Online-Buchhändler hinter Amazon.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).