Die Forscher um Zhonghe Zhou vom Institut für Paläontologie in Peking hatten innerhalb der Rippen des Fossils die Knochen eines kleinen Vogels entdeckt. Bissspuren gebe es nicht, schreiben sie. Dies und die Lage der Knochen zueinander deute darauf hin, dass der Microraptor Vögel im Ganzen verschlungen habe, mit dem Kopf voran - ganz so, wie auch heutige Raubvögel ihre Beute verschlingen. Ein solcher direkter Nachweis, was ein Tier in der Vorzeit gefressen hat, ist extrem selten. Meist schließen Forscher über Zahnmerkmale auf die Ernährungsgewohnheiten einer Art.
Microraptor gui (im Bild ein Modell) ist einer der kleinsten bekannten Dinosaurier. Seine langen Federn an Vorder- und Hinterbeinen hatten ihm vor einigen Jahren die Bezeichnung "Vierflügeliger Saurier" eingebracht. Es ist immer noch ein Rätsel, ob und wie das Tier fliegen konnte.
Die Beine der erbeuteten Vögel deuteten auf ein Leben auf Bäumen, schreiben die Forscher. Dort habe der Saurier sie möglicherweise geschnappt. Dies stütze die These, dass sich der Vogelflug nicht mit unbeholfenem Flattern vom Boden aus, sondern eher mit Gleitflügen von Bäumen herab entwickelt haben könnte.
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