U-Haft verhängt

OÖ: Schüler ersticht Freund und begeht Selbstmordversuch

Österreich
22.11.2011 10:08
Über jenen 17-jährigen Schüler, der am Sonntagabend in Oberösterreich einen 16-jährigen Schulkollegen erstach und nach der Tat versuchte, sich das Leben zu nehmen, ist am Dienstag die U-Haft verhängt worden. Die beiden Burschen hatten sich in einer Wohnung in Braunau zum Lernen getroffen. Warum es schließlich zu der Bluttat kam, ist noch unklar. Der 17-Jährige liegt mit Schnittverletzungen an Bauch und Arm im Spital. Er ist außer Lebensgefahr.

Am Sonntag gegen 19.30 Uhr meldete sich der Schüler selbst bei der Polizei und gab an, sich verletzt zu haben und einen Krankenwagen zu benötigen, wie die Polizei am Montag bekannt gab. Als die Einsatzkräfte bei der Wohnung in Braunau eintrafen, fanden sie den Schüler schwer verletzt mit Schnittwunden im Badezimmer. Er wurde nach der Erstversorgung ins LKH Braunau gebracht und dort notoperiert. Im Wohnzimmer entdeckte die Polizei die Leiche des 16-Jährigen, die Stichverletzungen aufwies.

Die Obduktion ergab, dass der 16-Jährige durch mehrere Messerstiche an innerem Verbluten verstarb. Der 17-Jährige befindet sich noch im Krankenhaus unter polizeilicher Beobachtung. Auch bei der Befragung durch die Haftrichterin gab der Schüler an, sich an nichts erinnern zu können. Er wurde in eine geschlossene Abteilung eines Krankenhauses eingeliefert.

"Es gibt kein erkennbares Motiv"
Bekannt ist bislang, dass sich die beiden Freunde gegen 17 Uhr in der Wohnung der Großmutter des 17-Jährigen zum Lernen getroffen hatten. Die Burschen wollten dabei alleine sein, woraufhin die Oma die Räumlichkeiten verließ und einen Stock tiefer zu den Eltern des 17-Jährigen ging. Wie und warum die Situation dann eskalierte, sollen die auf Hochtouren laufenden Ermittlungen ans Licht bringen.

Die Ermittler konzentrieren sich nun auf das Umfeld der Freunde. Auch die Handys und Computer der Schüler sowie ihre Auftritte auf sozialen Plattformen werden laut ORF genau unter die Lupe genommen. Die Eltern der beiden Schüler konnten bis Dienstag noch nicht befragt werden, sie stehen unter Schock, so der oberösterreichische Sicherheitsdirektor Alois Lißl.

Bisher ist die Bluttat rätselhaft. "Es gibt kein erkennbares Motiv", so Lißl. Beide Schüler seien gut integriert gewesen, sagte Landesschulinspektor Günther Vormayr, in einer "netten Klasse, da gab es kein Mobbing". "Die waren richtig miteinander befreundet, sind nebeneinander gesessen", berichtete Vormayr. Die beiden waren auch erfolgreiche Schüler.

Der nun Getötete war vor zwei Jahren zusammen mit weiteren Schülern des Gymnasiums anlässlich des "Jahres der Naturwissenschaften" im Linzer Ars Electronica Center von Landeshauptmann Josef Pühringer für seine hervorragende Arbeit im Bereich "Modellieren" ausgezeichnet worden. Im schulischen Umfeld gebe es keine Hinweise "auf irgendwas", so Vormayr, auch Streit wegen eines Mädchens sei keiner bekannt.

Klassenkollegen von Schulpsychologen betreut
"Die Stimmung an der Schule ist katastrophal", berichtete der Landesschulinspektor. Der Direktor habe die Schüler in der Früh über die Bluttat informiert. Die Klassenkameraden der beiden seien von einem Kriseninterventionsteam und Schulpsychologen betreut worden. Anschließend wurden sie unter der Auflage entlassen, dass sie von ihnen nahestehenden Personen abgeholt werden.

Die Lehrer würden sich bemühen, die Trauer und das Entsetzen aufzufangen, so Vormayr. In der Aula des Gymnasiums ist eine Trauerecke eingerichtet, auf der Homepage brennt eine symbolische Kerze für das Todesopfer.

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