"Euphorie" in Italien

Monti-Regierung erhält in Umfrage Rekordzustimmung

Ausland
20.11.2011 13:41
Die neue italienische Regierung erfreut sich in der Bevölkerung einer Rekordzustimmung. In einer am Sonntag in der linksgerichteten Tageszeitung "La Repubblica" veröffentlichten Umfrage gaben 79 Prozent der Befragten der Regierung auf einer Skala von eins bis zehn mehr als sechs Punkte. Ministerpräsident Mario Monti bekam sogar von 84 Prozent der Befragten eine gute Note erteilt.

"In nur einer Woche ist die Stimmung der öffentlichen Meinung von der Depression in die Euphorie umgeschlagen", urteilte das Meinungsforschungsinstitut Demos, das die Umfrage durchführte. Es handle sich um "eine beispiellose Mehrheit" in der Geschichte Italiens nach dem Zweiten Weltkrieg. Für die Umfrage wurden knapp 2.400 Italiener befragt.

Der Chef der linksbürgerlichen Demokratischen Partei, Pier Luigi Bersani, landete in der Umfrage mit 48 Prozent weit abgeschlagen hinter Monti auf Platz zwei. Der im Zuge der Schuldenkrise zurückgetretene Premier Silvio Berlusconi kam nur auf knapp 29 Prozent Zustimmung.

Berlusconi: Monti tritt bei nächster Wahl nicht an
Trotz der eindeutigen Ergebnisse meinte Berlusconi, sein Nachfolger habe ihm zugesagt, bei der kommenden Wahl nicht als Kandidat anzutreten. Monti habe dies auch im Namen seiner aus Fachleuten gebildeten Regierung vor Präsident Giorgio Napolitano versichert, sagte Berlusconi der Zeitung "Corriere della Sera" am Sonntag.

Monti war am Mittwoch zum Premier ernannt worden, nachdem Berlusconi seine parlamentarische Mehrheit verloren hatte. Der frühere EU-Kommissar, der auch das Amt des Wirtschaftsministers übernahm, hat ein drastisches Reformprogramm zur Sanierung der Staatsfinanzen angekündigt.

Monti genießt die Unterstützung aller wichtigen Parteien, mit Ausnahme der Regionalpartei Lega Nord. Der neuen Regierung müsse die Gelegenheit gegeben werden, bis zum Ende der Legislaturperiode 2013 zu regieren, bekräftigte Berlusconi. Die Unterstützung seiner Partei sei jedoch an Bedingungen geknüpft. So lehne er etwa die Einführung einer Reichensteuer nachdrücklich ab.

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