Zur "Ausbildung"

EU schickt Pleite-Griechen in steirische Therme

Österreich
18.11.2011 16:50
Wieder einmal sorgt ein EU-Projekt für Schlagzeilen. 700 arbeitslose Griechen werden in der Obersteiermark "ausgebildet" – auf dem Programm stehen etwa Thermen-Besuche oder eine zünftige Almpartie.

Im Wochentakt werden Gruppen von bis zu 50 Griechen eingeflogen – auf sie warten "fachliche Inhalte im touristischen Bereich und in der Umwelttechnologie", erklärt Michael Ruckhofer vom betroffenen Schulungszentrum im obersteirischen Fohnsdorf. Als Nachsatz heißt es dann: "Ziel ist es aber auch, österreichische Lebensart und Kultur weiterzuvermitteln."

Teilnehmer loben Gastfreundschaft
Konkret heißt das, es gibt Ausflüge nach Wien und Graz, eine zünftige Almpartie wird unternommen – und auf die Pleite-Griechen wartet sogar ein Besuch der Therme Fohnsdorf, die in den vergangenen Jahren selbst etliche Millionen in den Sand gesetzt hat. Seit letzter Woche ist wieder eine Gruppe in der Obersteiermark – was die Teilnehmer aus dem von der EU gesponserten Projekt mitnehmen? "Sie loben besonders die Gastfreundschaft und die vielen Schönheiten der Region", so Ruckhofer.

Die skurrilsten Brüssel-Projekte
Die Liste jener EU-Projekte, bei denen Geld in den Sand gesetzt wurde bzw. in dunklen Kanälen versickerte, scheint endlos. So verstaubten sechs Nacktscanner-Geräte um 720.000 Euro jahrelang, bis sie veraltet und unbrauchbar waren. "Vater Rambo", ein italienischer Pater und "Künstler", sackte satte 1,7 Millionen Euro ein. Ein Hunde-Fitness-Center wurde gefördert, aber nie gebaut.

Ebenfalls skurril: 400.000 Euro gab es für die Tanzcombo "Fliegende Gorillas", gleich 7 Millionen für den Hannoveraner Zoo, der dafür Karibus und Ahornbäume aus Kanada anschaffte. Und noch zu Schillingzeiten kassierte der Verein Lichtkreis 300.000 für Esoterik-Seminare im Raum Mondsee in Oberösterreich mit "Führungen zu Kraftplätzen" etc. Dass Esoterik-"Devotionalien" auch ohne Förderung genug einbrachten, spielte offenbar keine Rolle. Im gesamten Alpenraum wurden 110 Projekte bedacht, nach kurzer Zeit gab es die Hälfte nicht mehr.

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