Gewalt in Kolumbien

Paramilitärs warfen Gefangene den Krokodilen vor

Ausland
18.11.2011 08:57
Kolumbiens Paramilitärs haben Gefangene bei lebendigem Leib an Krokodile verfüttert. Ein ehemaliges Mitglied der rechtsgerichteten paramilitärischen "Einheiten zur Selbstverteidigung Kolumbiens" (AUC) erklärte am Donnerstag vor Gericht, in seiner Einheit sei ein im Jahr 2000 verschwundener Mann lebend in ein Krokodilgehege geworfen worden, um keine Spuren zu hinterlassen. Dies sei nicht der einzige Vorfall dieser Art gewesen.

Alfredo Argel legte das Geständnis vor einem Gericht in der Stadt Barranquilla ab, berichtete der kolumbianische Sender Radio Caracol am Freitag.

Der geschilderte Vorfall soll sich in La Florida an den Ufern des Magdalena-Flusses im Nordwesten Kolumbiens zugetragen haben. Der Bruder des Opfers war während der Aussage Argels vor Gericht live zugeschaltet und erlitt dabei einen Schwächeanfall.

Auch Schlangen als Killer "eingesetzt"
Bereits 2008 hatte ein ehemaliges Mitglied der AUC ausgesagt, er habe angeordnet, Gruppen von mehr als drei Gefangenen von Schlangen töten zu lassen. Mit Methoden wie diesen habe man verhindern wollen, für Massaker verantwortlich gemacht zu werden.

Die Paramilitärs waren in den 1980er-Jahren von Großgrundbesitzern zum Schutz gegen linke Rebellen etwa der FARC (Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens) gegründet worden und sind laut offiziellen Angaben für unzählige Morde und weitere Verbrechen verantwortlich. Die AUC hatten sich unter Präsident Alvaro Uribe (2002 - 2010) offiziell aufgelöst. Vielen Mitgliedern der Organisation wurde im Gegenzug weitgehende Amnestie zugesichert, ihre Führer durften höchstens zu acht Jahren Haft verurteilt werden. Es kam allerdings zu Neuformationen.

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