"Day of Action"

Ausschreitungen an der Wall Street: 250 Festnahmen

Bei Protesten der "Occupy Wall Street"-Bewegung ist es am Donnerstag in New York zu heftigen Ausschreitungen gekommen. Wie US-Medien berichteten, wurden rund 250 Menschen festgenommen. Zudem seien bei den Zusammenstößen in der Nähe der Börse zehn Demonstranten und sieben Polizisten verletzt worden. Einigen Beamten soll dabei von den Aktivisten eine brennende Flüssigkeit in die Augen gespritzt worden sein.

Tausende Menschen waren nach Aufrufen über soziale Netzwerke in das Herz des New Yorker Finanzbezirks gekommen, um gegen die Macht der Banken und soziale Ungerechtigkeiten zu demonstrieren. Am "Day of Action" zogen sie durch die Stadt, besetzten U-Bahn-Stationen und öffentliche Plätze. In den späten Abendstunden liefen die Massen dann mit Lichtern und Plakaten über die Brooklyn Bridge.

Herz des Finanzbezirks rigoros abgeriegelt
Straßensperren hinderten die Aktivisten bei ihren Protestmärschen jedoch daran, direkt zur New Yorker Börse vorzustoßen. Die Polizei hatte ihre Sicherheitsvorkehrungen um das ohnehin seit zwei Monaten weitgehend abgeriegelte Gebäude verstärkt. Eisengitter und Beamte in Kampfmontur versperrten den Demonstranten den Weg ins Herz des Finanzbezirks. Menschen, die zu ihren Arbeitsplätzen wollten, mussten scharfe Kontrollen über sich ergehen lassen. Die Demonstranten konnten ihr Vorhaben, die Börse lahmzulegen, nicht umsetzen.

Zu Festnahmen und Zusammenstößen kam es anschließend, als einige Aktivisten versuchten, die Metallabsperrungen rund um den Zuccotti-Park, das frühere Nachtlager der Bewegung, wegzutragen. Bei einem "Sit-in" am nahe gelegenen Foley Square direkt vor dem Gerichtsgebäude kam es später zu neuen Festnahmen.

Die Stimmung zwischen der Polizei und den Anhängern von "Occupy Wall Street" war diese Woche aufgeheizt worden, als die Demonstranten in einer Nacht-und-Nebel-Aktion aus dem Zuccotti-Park vertrieben wurden. Bürgermeister Michael Bloomberg hatte das Zeltlager in der Nacht zum Dienstag räumen lassen. Es kam zu Festnahmen, die Demonstranten machten ihrem Unmut am darauffolgenden Morgen mit Sprechchören Luft.

Seit zwei Monaten Protest gegen Macht der Banken
"Occupy Wall Street" kämpft seit Mitte September gegen die Macht der Banken und für mehr soziale Gerechtigkeit. Die Bewegung hat in New York ihren Ausgangspunkt genommen und sich rund um die Welt ausgebreitet. In den Augen der Demonstranten steht das bekannte Börsengebäude an der Wall Street als Symbol für die verhasste Finanzwelt, für die Ausbeutung der einfachen Menschen durch eine kleine Elite.