Fukushima-Unglück
IAEO: Lobeshymnen auf Behörden für Aufräumarbeiten
Ein zwölfköpfiges Team von IAEO-Inspektoren besuchte im Oktober Japan, besichtigte den Unglücksreaktor, überzeugte sich von den Sanierungsarbeiten in den betroffenen Regionen, sprach mit Politikern und Forschern - und holte schlussendlich zu einem allumfassenden Lob für die Verantwortlichen aus. Kritik wird man in dem 75-seitigen Bericht der Fact-Finding-Mission vergeblich suchen. Hie und da Empfehlungen und Ratschläge, der Rest ist Begeisterung über den Fortschritt der Aufräumarbeiten.
Das Sanierungsprogramm umfasst laut IAEO eine Fläche von 500 Quadratkilometern, auf der die Strahlenbelastung bei über 20 Millisievert pro Jahr liegt (zum Vergleich: Wien mit 0,1 Millisievert pro Jahr), sowie ein Gebiet von 1.300 Quadratkilometern mit Strahlenwerten zwischen 5 und 20 Millisievert pro Jahr. Cäsium 134 und 137 seien derzeit die dominierenden radioaktiven Elemente - allerdings lediglich in den obersten Erdschichten. Kurzlebigere Isotope hätten sich bereits verflüchtigt.
Forschungsbericht: "Hochgradig verschmutzt"
Ganz anders - nämlich besorgt - klingen dagegen aktuelle Forschungsberichte in der Fachzeitschrift "Proceedings of the National Academy of Sciences". Nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP äußerte dort ein internationales Wissenschaftlerteam bezüglich des Status quo rund um das AKW Fukushima große Bedenken.
Demnach werde der Anbau von Lebensmitteln im Großraum Fukushima durch hohe Konzentrationen von Cäsium im Boden "ernsthaft beeinträchtigt". Obwohl die Strahlungswerte in der nordostjapanischen Region unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte lägen, sei "die gesamte Präfektur Fukushima hochgradig verschmutzt".
20.000 Tote bei Erdbeben-Katastrophe
Das Atomkraftwerk Fukushima war am 11. März 2011 durch ein Erdbeben und einen anschließenden Tsunami schwer beschädigt worden. Der Katastrophe fielen rund 20.000 Menschen zum Opfer, Zehntausende mussten ihre Heimat verlassen.
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