Das Handwerkerviertel von Selinunt (7. bis 3. Jahrhundert vor Christus) zog sich wahrscheinlich über eine Strecke von mehr als 600 Meter entlang der Stadtmauern und gehörte damit zu den größten, die bislang bekannt sind. Vor allem die Töpfereien hätten konzentriert am Stadtrand gelegen. "Qualm, Gestank und Lärm belästigten auf diese Weise nicht so sehr die anderen Bewohner", stellte der Bonner Archäologe und Koordinator des deutsch-italienischen Grabungsprojektes, Gabriel Zuchtriegel, fest.
Die Grabungen der Forscher zeigten zudem, dass sich die Töpfer zu Kooperativen zusammenschlossen und die Öfen (Bild), die einen Durchmesser bis zu sieben Metern hatten, gemeinsam nutzten.
Hinweise auf frühe Stadtplanung
Die Archäologen fanden zudem heraus, dass noch in der Frühphase der Stadt Wohn- und Arbeitsbereiche in einer Art Mischgebiet zusammengelegen haben, aber einige Töpferwerkstätten schon am Stadtrand standen. Die Forscher sehen das als Hinweis auf eine sehr frühe Stadtplanung. Im Lauf des 5. Jahrhunderts vor Christus seien Wohn- und Arbeitsbereich immer mehr getrennt worden.
Foto: Universität Bonn/Martin Bentz
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