"YouProve" prüft

Android-Software enttarnt gefälschte Handy-Fotos

Elektronik
09.11.2011 10:51
Informatiker der Duke University in den USA haben "YouProve" entwickelt - eine neue Software für Android-Handys, die gefälschte Fotos und Tonaufnahmen enttarnt. Wurde ein Bild manipuliert, hebt ein weiteres Programm die entsprechenden Stellen farblich hervor.

Immer mehr Fotos werden mit Smartphones aufgenommen, die über immer bessere Kameras verfügen. So kommt es, dass auch immer mehr Bilder aus Krisengebieten mit dem Handy aufgenommen werden - etwa jene Fotos, die den lybischen Ex-Diktator Muammar al-Gadafi kurz vor seinem Tod zeigten.

Um sicherzustellen, dass solche historisch wichtigen Bilder nicht nachträglich verändert wurden, könnte bald YouProve von den US-Informatikern zum Einsatz kommen. Schon der sogenannte Arabische Frühling und die Proteste im Iran 2009 seien von vielen Bürgern mit dem Handy aufgezeichnet worden, so Landon Cox von der Duke University. Nachträgliche Bearbeitungen könnten auf die Berichterstattung schwerwiegende Auswirkungen haben.

Keine Manipulation bleibt unbemerkt
YouProve soll solche Fälschungen aufspüren. Das Programm für mobile Geräte mit Android-Betriebssystem erkennt etwa, ob Teile eines Bildes unscharf gemacht oder nachträglich eingefügt wurden. Auch eine Veränderung der Bildauflösung, um ein Foto schlechter erkennbar zu machen, spürt die App auf. Ihre Genauigkeit liegt laut den Forschern bei 99 Prozent.

Fälschungssicheres Zertifikat garantiert Echtheit
Der Nutzer installiert YouProve auf seinem Handy, die Software erzeugt anschließend Kopien von aufgenommenen Fotos und Tonaufnahmen und verfolgt mit, wenn die Ursprungsversion verändert wird. Der User kann mithilfe der App ein Echtheitszertifikat ausstellen lassen, das belegt, ob und, wenn ja, welche Stellen eines Bildes bearbeitet wurden. Das laut Wissenschaftlern fälschungssichere Zertifikat könnte im Zukunft belegen, dass ein Bild nicht manipuliert wurde und tatsächlich die Realität abbildet.

Analyse-Tool verrät Veränderungen
Die Veränderungen können Dritte mithilfe des ebenfalls entwickelten YouProve Photo Analysis Visualizer nachverfolgen, das die bearbeiteten Stellen markiert. Noch sind die beiden Apps nicht öffentlich zugänglich, doch laut Cox könnte es bald so weit sein.

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