Kurz vor Auktion
Nashorn-Horn aus Wiener Dorotheum geraubt
"Es war wirklich sehr viel los im Schausaal", erklärte Dorotheum-Sprecherin Doris Krumpl gegenüber krone.at. Gegen 11.40 Uhr hätten die englischsprachigen Männer zwei Hörner in Augenschein genommen. "Das ist so üblich. Man lässt sich das Objekt rauslegen und schaut es sich an", so Krumpl.
Irgendwie hätten es die Unbekannten geschafft, das Personal abzulenken. Dann schnappte sich jeder der beiden ein Horn. Das Duo rannte die Treppen vom ersten Stock hinunter und weiter in Richtung Ausgang.
Trotz auffälliger Beute in der City untergetaucht
"Einer unserer Mitarbeiter hat es noch geschafft, einem Räuber seine Beute abzuluchsen", berichtete die Sprecherin. Sein Komplize bahnte sich derweil mit seiner 5,7 Kilogramm schweren Beute einen Weg ins Freie.
Viele Leute seien den Flüchtenden gefolgt, weiß Krumpl, dennoch konnte das Duo in der Innenstadt untertauchen und entkommen. Eine Sofortfahndung der Polizei blieb erfolglos. Aufnahmen der beiden Verdächtigen von einer Überwachungskamera des Auktionshauses wurden allerdings gesichert und von der Polizei veröffentlicht.
Das geraubte Horn misst 89 Zentimeter und stammt aus dem Sudan. Der Raub ist laut der Unternehmenssprecherin einmalig in der Geschichte des Auktionshauses. "Uns ist nichts Vergleichbares bekannt", erläuterte Krumpl.
Bis zu 85.700 Euro für Nashorn-Trophäe
Mehr als 360 Exponate - von einem Zahn eines Narwales aus dem 19. Jahrhundert über eine drehbare Sternenscheibe bis hin zum Brieföffner aus dem Horn eines Nashornes - sind am Montag im Dorotheum versteigert worden. Zu den begehrtesten Objekten zählten die Hörner von Nashörnern. Die Trophäe eines Spitzmaul-Rhinozeros mit doppeltem Horn, für das der Schätzpreis ebenfalls zwischen 30.000 und 40.000 Euro lag, war einem Käufer sogar 85.700 Euro wert.
Das Landeskriminalamt Wien hat die Ermittlungen übernommen. Hinweise werden unter der Telefonnummer 01/31310-33800 erbeten.
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